Entgegen aller Prognosen lernt er zu sprechen
Tebbe (4) überrascht die Welt trotz seltenen Gendefekts

„Mein Papa ist wieder da!”
Diese Worte sind für Tebbes Vater Mirco Thielsch, wenn er von der Arbeit kommt, jedes Mal ein kleines Wunder. Denn noch vor zwei Jahren schien es fast unmöglich, dass sein Sohn je sprechen würde. Doch der vierjährige Junge aus Wittmund (Niedersachsen) beweist: Selbst die schwierigsten Prognosen sind nicht in Stein gemeißelt.
Ein Kämpferherz und zwei neue Schwestern
Seit dem letzten RTL-Besuch hat sich viel verändert. Tebbe ist nicht nur größer geworden, sondern auch zweimal großer Bruder! Mit seinen Schwestern Finna und Neela teilt er nicht nur den Esstisch, sondern auch unzählige Momente voller Liebe und Lachen. „Er liebt sie abgöttisch”, erzählt seine Mutter Carina Malzahn im Gespräch mit RTL.
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Das Zusammensein tut allen gut: Während Tebbe vom Spielen mit seinen Schwestern profitiert und seine Beweglichkeit trainiert, lernen die Mädchen, mit seiner Einschränkung umzugehen.

Leben mit dem CTNNB1-Syndrom
Denn der vierjährige Junge leidet an einem extrem seltenen Gendefekt – dem CTNNB1-Syndrom. Nur etwa 400 Fälle sind weltweit bekannt. Die Krankheit schränkt seine körperliche Entwicklung stark ein: Schon das Greifen, Sitzen oder Krabbeln waren für ihn lange unmöglich.
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Doch von all dem hat Tebbe sich nie unterkriegen lassen. Trotz seines Handicaps ist sein Alltag geprägt von Fortschritten. Orthesen, die seine Beinmuskulatur trainieren, helfen ihm dabei, mobiler zu werden. Zusätzlich hilft ihm ein sogenannter Pacer – ein spezieller Gehwagen, der ihm mehr Freiheit schenkt. „Diese positive Energie, die er mitbringt, ist einfach ansteckend”, findet seine Mutter Carina. Und auch im Kindergarten alle um den Finger gewickelt, wie seine heilpädagogische Fachkraft Claudia Foerste bestätigt: „Tebbe ist der Sonnenschein hier.”
Im Video: So ging es Tebbe vor zwei Jahren
Hoffnung für die Zukunft
Die Fortschritte, die Tebbe macht, lassen seine Eltern Carina und Mirco hoffen. Ihr größter Wunsch: Eine spezielle Reha, die ihm helfen soll, seine Stabilität weiter zu verbessern. Doch die Wartezeit ist lang: rund zweieinhalb Jahre. Bis dahin bleibt Tebbe jedoch das, was er schon immer war – ein fröhlicher Junge mit einem Kämpferherz und einer Lebensfreude, die einfach ansteckend ist.