Tier wird getötet
Ausgewilderter Luchs greift Frau an – mit dramatischen Folgen

Tierschützer auf den Barrikaden!
In der Schweiz wurde der im Mai ausgewilderte Jungs-Luchs Diego abgeschossen. Grund: das Tier hatte eine Spaziergängerin attackiert und soll zudem krank gewesen sein.
Behörde: Gesundheitszustand von Luchs Diego war „besorgniserregend“
Wie die Zeitung Blick berichtet, sei die Raubkatze in der vergangenen Woche im Kanton Neuenburg erlegt worden. Das Tier hatte dem Bericht zufolge einer Frau mit seiner Pfote einen Schlag versetzt. Laut der Wildtierbehörde des Kantons sei der Luchs zu einer „Bedrohung“ geworden, er habe sich Menschen genähert. Nach seinem Angriff auf die Frau habe er sich nicht vertreiben lassen. Der Gesundheitszustand des Tieres sei „besorgniserregend“ gewesen.
Daher habe der Wildhüter „das Tier erlegen müssen“, so die Behörde der Zeitung zufolge.
Video-Tipp: Löwin reißt Pfleger zu Boden - weil er sie bedrängte!
„Direkter Angriff auf den Kampf um den Erhalt einer bereits geschwächten Art“
Diego war im vergangenen Herbst in den Zoo La Garenne in der Stadt La Vaud gekommen. Wenige Monate später wurde er im Norden des Kantons Waadt freigelassen. Allerdings habe er Schwierigkeiten gehabt, sich an das Leben in der Wildnis zu gewöhnen, heißt es weiter.
Lese-Tipp: Aufregung um jungen Luchs im Harz
Tierschützer reagierten empört. In einer Erklärung des Vereins „Zukunft Luchs Jura“ ist von „tiefer Empörung und Trauer“ die Rede. Der Abschuss Diegos sei ein „ein direkter Angriff auf den Kampf um den Erhalt einer bereits geschwächten Art“.
Luchse waren in der Schweiz im 19 Jahrhundert ausgestorben. Vor mehr als 50 Jahren wurde die Raubkatzenart erfolgreich wieder angesiedelt, inzwischen gibt es zwei größere Populationen in den Alpen und im Nordwest-Schweizer Kanton Jura. Insgesamt leben laut der Tierschutzorganisation WWF mehr als 250 Luchse in der Schweiz.
In Deutschland ist die Situation ähnlich. Auch hierzulande waren die Raubkatzen mit den charakteristischen Pinselohren ausgestorben und mussten wieder angesiedelt werden. Heute gibt es laut WWF drei Populationen, im Bayrischen Wald, dem Pfälzer Wald sowie im Harz, in denen etwa 200 Tiere leben. (uvo)