Wäre sie explodiert, hätten alle sterben können

Mann (60) wirft Nagelbombe in Auto mit Baby an Bord

In Gotha wurde ein Büro der Grünen stark beschädigt. (Symbolfoto)
Der Mann wurde von der Polizei festgenommen (Symbolbild).
Daniel Vogl/dpa

Die Lunte war schon angezündet!
Ein 60-Jähriger aus Salzgitter soll am Samstag einen mit Muttern und Schrauben gefüllten Sprengkörper in ein Auto geworfen haben. Im Fahrzeug saßen zwei Männer – und ein nur neun Monate altes Baby!

Zum Glück explodiert die Bombe nicht

Der grausige Zwischenfall hat sich am Samstag (15. Februar) in der Nähe des Bahnhofs in Salzgitter-Lebenstedt (Niedersachsen) ereignet: Der 60-Jährige wirft den Sprengkörper durch das geöffnete Fenster eines Autos. Die Lunte habe laut „Braunschweiger Zeitung” bereits gebrannt, glücklicherweise kommt es aber nicht zur Explosion, die beiden Männer und das Baby im Auto bleiben unverletzt. Die Polizei nimmt den mutmaßlichen Täter fest, er kommt zunächst in eine psychiatrische Einrichtung. Inzwischen hat das Amtsgericht Salzgitter aber einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und versuchter Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion erlassen.

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Täter und Opfer sind Nachbarn

Ersten Erkenntnissen zufolge sind der Täter und die Opfer Nachbarn in Salzgitter und kennen sich, teilt die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Das Motiv sei noch unklar, aber „ein terroristisches oder rassistisches Motiv ist eher auszuschließen.” Als die Polizei die Wohnung des 60-Jährigen durchsucht, findet sie dort weitere Sprengsätze.

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Die Bombe soll der mutmaßliche Täter auf Grundlage eines sogenannten Polenböllers selbst gebastelt haben. Der 60-Jährige versah den Sprengsatz laut „Braunschweiger Zeitung“ mit Muttern und Schrauben. Warum die Bombe nicht explodierte, sei noch unklar. Staatsanwalt Christian Wolters sagte der Zeitung, eine Detonation im Innenraum des Autos hätte potenziell tödliche Verletzungen hervorrufen können. (fga)