Str(Ei)ch mit Konsequenzen!

Mutter (24) schlägt Tochter (5) Ei auf den Kopf – TikTok Challenge hat hohen Preis

Eier mit belgischen Seriennummern, aufgenommen am 08.08.2017 in Helecine (Belgien). Millionen Eier wurden in Belgien, den Niederlanden und Deutschland aus dem Handel genommen, nachdem eine Belastung mit dem Pflanzenschutzmittel Fipronil festgestellt wurde. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Mutter aus Schweden wird wegen der Eggchallange verurteilt.
wal, dpa, Eric Lalmand

Eieiei!
Als eine 24-jährige aus Schweden ihrer 5-jährigen Tochter ein Ei auf dem Kopf aufschlägt, schreit diese „Aua, tu das nicht!”. Ihre Mutter lacht, filmt den „Spaß” und postet ihn auf TikTok. Dafür musste sich die junge Mutter vor Gericht verantworten.

Es sollte nur ein Spaß sein

Gemeinsam sitzen Mutter und Tochter am Küchentisch im gemütlichen Eigenheim in Heldingborn, sie wollen gemeinsam einen Kuchen backen. Die Zutaten liegen bereit. Plötzlich schlägt die 24-Jährige ihrer kleinen Tochter ein rohes Ei auf den Kopf. Das Mädchen ist sichtlich verstört und hält sich die Stirn, während ihre Mutter lacht, berichtet die Zeitung Helsingborgs Dagblad.

Bei dem perfiden Spaß handelt es sich um einen TikTok-Trend, der immer wieder auf der Plattform aufkommt. Eltern schlagen Eier an oder auf den Köpfen ihrer Kinder auf. Die Reaktionen der Kleinen werden in den Videos festgehalten: Von Gelächter bis zu Tränen ist alles dabei. Viele teilen den Trend und finden ihn lustig, doch nicht alle sehen darin einen harmlosen Streich.

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Anonymer Hinweis führte zu Verurteilung

Mindestens ein Nutzer sieht in dem Video der Schwedin, das über 100.000 Mal geklickt wurde, keinen lustigen Spaß. Ein anonymer Hinweis bei der Polizei führt dazu, dass die junge Mutter sich vor Gericht verantworten muss.

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Tochter erhält Schadensersatz

Die Mutter bestreitet vor Gericht jegliches Fehlverhalten, beruft sich dabei auf den TikTok-Trend. Die Staatsanwaltschaft hingegen sieht in dem Video eine Demütigung und rücksichtsloses Verhalten. Das Gericht verurteilt die 24-Jährige zu einer Geldstrafe. Sie muss nun 20.000 Schwedische Kronen (umgerechnet 1.817 Euro) Schadensersatz an die Fünfjährige zahlen, schreibt das schwedische Tagesblatt Aftonbladet.

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Video löst Konflikt mit Vater des Mädchens aus

Doch auch Vater des Mädchens ist alles andere als begeistert, als er sieht, was seine Ex-Partnerin mit der gemeinsamen Tochter gemacht hat. Nach der Veröffentlichung des Eggchallenge-Videos soll es zwischen ihnen zu einem Konflikt gekommen sein. Die Tageszeitung Aftonbladet berichtet, dass die 24-Jährige wegen rechtswidriger Drohungen verurteilt wurde, nachdem sie in dem Streit über das Video, Drohnachrichten an den Vater ihrer Tochter geschickt hatte. Sie erhielt zusätzlich eine Geldstrafe von 8.000 Kronen (etwa 727 Euro).

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Noch in dem Video entschuldigte sich die Mutter bei ihrer Tochter und fragt sie, ob sie Schmerzen habe, erhält darauf aber keine Antwort. Vor Gericht wird die Tochter aufgrund ihres jungen Alters nicht befragt, das Amtsgericht geht jedoch davon aus, dass das Mädchen durch den Angriff seiner Mutter keine Verletzungen erlitt. Eins ist klar, der Vorfall wird der Mutter eine Lehre sein – so schnell wird sie ihrer Tochter wohl nicht mehr unbedachte Str(ei)che spielen. (vhö)