Er soll ein Mädchen (6) aus Freizeitbad im Europa-Park Rust gelockt habenIst der widerliche Sex-Entführer nach Rumänien geflohen?

Aus diesem Freizeitbad soll der Mann das Mädchen gelockt haben.
Aus diesem Freizeitbad soll der Mann das Mädchen gelockt haben.
Philipp von Ditfurth/dpa

Ist er schon über alle Berge?
Ein 31-Jähriger soll ein Mädchen (6) aus dem Freizeitbad Rulantica gelockt und in einem Wald sexuell missbraucht haben. Jetzt weiß die Polizei, wer der Mann ist. Aber die Beamten finden ihn nicht.

Polizei: Rulantica-Täter könnte sich „in sein Herkunftsland nach Rumänien abgesetzt haben”

Der flüchtige Verdächtige sei durch Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert worden, hieß es von der Polizei. (Archivbild)
Der flüchtige Verdächtige sei durch Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert worden, hieß es von der Polizei. (Archivbild)
Philipp von Ditfurth/dpa

Am Samstagabend (9. August) ist noch viel los im beliebten Erlebnisbad Rulantica im Europa-Park in Rust. Unbemerkt verschwindet ein Mädchen (6). Erst zwei Stunden später findet ein Zeuge das hilflose Kind fünf Kilometer entfernt vom Schwimmbad. Es hatte sich in der Dunkelheit in Badekleidung und mit Schlappen alleine durch den Wald gekämpft und war erst im Nachbarort Kappel-Grafenhausen entdeckt worden.

Zuvor soll ein Mann das Kind aus dem Bad gelockt und laut Polizei „zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben.” Es gebe bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass das Mädchen vergewaltigt worden sei. Jetzt hat die Polizei den mutmaßlichen Täter identifiziert: Es ist demnach ein 31 Jahre alter Rumäne. Er konnte durch Überwachungsvideos des Badbetreibers identifiziert werden.

Nach Einschätzung der Ermittler könnte der Mann aus Deutschland geflohen sein. „Aktuellen Erkenntnissen zufolge könnte sich der dringend Tatverdächtige in sein Herkunftsland nach Rumänien abgesetzt haben”, teilte die Polizei am Donnerstagabend (14. August) mit. Man fahnde deswegen länderübergreifend sowohl offen als auch verdeckt.

Tatverdächtiger entkommt der Polizei: Hat er sein Aussehen verändert?

Einsatzkräfte hätten die Wohnung des Mannes am Dienstagabend durchsucht und dabei Kleidungsstücke sichergestellt, die der Mann zum Tatzeitpunkt getragen haben dürfte. Er selbst und sein Reisepass seien nicht gefunden worden, teilte die Polizei mit.

Laut Polizei hat der tatverdächtige 31-Jährige eine schlanke Statur, schwarze kurze Haare und trug zur Tatzeit einen schwarzen Vollbart. Es gebe auch Hinweise, dass er Raucher sein könnte. Es sei allerdings auch nicht auszuschließen, dass der Mann sein Äußeres inzwischen verändert habe, hieß es. Gegen den gesuchten Mann wurde ein Haftbefehl wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen.

Laut Polizei ist der Mann schon in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten – allerdings nicht wegen Sexualdelikten, sondern weil er gestohlen und sich Leistungen erschlichen haben soll.

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Europa-Park Rust ist „betroffen” über das Verbrechen im Freizeitbad Rulantica

„Wir sind alle sehr betroffen”, sagte ein Sprecher des Europa-Parks. Alle 700 Mitarbeiter im Erlebnisbad Rulantica seien sehr sensibilisiert, was das Thema angehe. Man versuche, dass die Mitarbeiter die Augen offen hätten. „Wir machen alles, was möglich ist”, sagte der Sprecher.

Nach Angaben der Polizei hatte die Sechsjährige am Samstagabend ihre Eltern im Bad aus den Augen verloren. Der Mann habe dem Mädchen seine Hilfe angeboten und sich offenbar sein Vertrauen erschlichen, bevor er es gegen 20.20 Uhr in ein angrenzendes Wäldchen geführt habe. Nach der Tat habe er sein Opfer alleine zurückgelassen, teilte die Polizei mit. Währenddessen suchten die Eltern verzweifelt im Bad nach ihrem Kind.

Das Mädchen sei mit großer Wahrscheinlichkeit traumatisiert, sagte Wolfgang Kramer, Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. „Man kann sich vorstellen, dass es nach einer so schrecklichen Tat um die Seele eines Kindes mit Sicherheit nicht gut bestellt ist.” Äußerlich sei es nicht größer verletzt worden. (rsa/dpa)