Flugzeug-Drama mit tödlichem Ende
„Sie ließen unseren Vater einfach sterben!“ Airline soll Tod von Passagier verschuldet haben

Er bricht vor dem Flugzeug zusammen – und wird trotzdem weitergeschickt.
John Cannon verliert beim Umsteigen plötzlich das Bewusstsein. Er ringt sichtlich mit der Gesundheit. Doch statt medizinische Hilfe zu holen, setzen Airline-Mitarbeiter ihn in den nächsten Flieger, so der Vorwurf der Familie. Stunden später ist er tot.
Kollaps auf der Passagierbrücke
John Cannon ist ist am 28. April 2023 auf dem Weg nach Colorado, um an der Gedenkfeier seiner verstorbenen Lebensgefährtin teilzunehmen. Auf dem ersten Flug von Louisville nach Dallas verliert er plötzlich das Bewusstsein beim Aussteigen – direkt auf der Passagierbrücke, dem Gang zwischen Flugzeug und Terminal. „Er wurde auf den Boden gelegt – zwei Minuten später erlaubten sie ihm, das Anschlussflugzeug zu besteigen“, heißt es in der Klage, die der Washington Post vorliegt.
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Dabei ist der Mann laut seiner Familie sichtlich nicht in der Verfassung zu reisen: Er atmet schwer, ist blass, wirkt verwirrt. Trotzdem sollen die Airline-Mitarbeiter keine medizinische Untersuchung veranlasst haben.
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Flug ins Verderben
An Bord des zweiten Flugs nach Durango verliert John Cannon endgültig das Bewusstsein. Doch laut Klage rufen die Flugbegleiter erst nachdem alle anderen Passagiere ausgestiegen sind, den Notarzt. „Sie haben gewartet, bis alle raus sind. Dann erst wurde Hilfe gerufen“, meint Anwalt Joseph LoRusso gegenüber der Daily Mail. Ein Notfallteam beginnt sofort mit der Sauerstoffgabe, bringt den 62-Jährigen ins Krankenhaus. Doch es ist zu spät. Während des Transports bekommt er einen Herzstillstand, stirbt wenige Stunden später.
Familie erhebt schwere Vorwürfe
Sohn Kyle Cannon klagt nun auf Schadenersatz und Gerechtigkeit. „Mein Vater hätte noch leben können. Stattdessen wurde er wie Gepäck einfach weitergeschickt“, sagt er dem Nachrichtenportal People. Die Familie sieht in der Tragödie ein Problem im System. „Das ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck einer Unternehmenskultur, die Wegschauen über Eingreifen stellt“, erklären die Anwälte LoRusso und Jessica McBryant. Die Klage wirft American Airlines unter anderem fahrlässige medizinische Versorgung, unterlassene Hilfeleistung und organisatorisches Versagen vor.
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American Airlines teilte der Daily Mail nur mit: „Wir prüfen die Beschwerde.” Für John Cannons Familie ist das zu wenig. Sie wollen Verantwortung – und Veränderungen. „Was passiert ist, war vermeidbar“, so Anwältin McBryant. „Es geht nicht nur um John. Es geht darum, dass so etwas nie wieder passiert.“ (nha)