Ungewöhnlicher Fall beschäftigt Justiz in Wien Mädchen (13) schwanger – Richter schickt 20-jährigen Kindsvater ins Gefängnis

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Das Landgericht in der österreichischen Hauptstadt Wien
picture alliance / ZB | Sascha Steinach

Sie wollten es beide.
Ein 13-jähriges Mädchen ist von einem 19-Jährigen beim einvernehmlichen Sex geschwängert worden. Er wurde jetzt in Wien zu drei Jahren Haft verurteilt. Der inzwischen 20 Jahre alte Mann ist des „schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen“ schuldig, befindet das Landgericht der österreichischen Hauptstadt.

Sie ging mit ihm mit, „weil er heiß war”

Der Fall ist ungewöhnlich. Zum einen wegen des Alters der Beteiligten, zum anderen wegen der verhältnismäßig milden Strafe. Üblicherweise wird sexueller Missbrauch von „Unmündigen” in Österreich mit einer Haft zwischen fünf und 15 Jahren bestraft. Hier nicht: Die Strafe beträgt drei Jahre, zwei davon werden zur Bewährung ausgesetzt, sollte das Urteil rechtskräftig werden.

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Wie das Nachrichtenportal oe24 berichtet, habe das Gericht wegen der „besonderen Fallumstände außerordentlichen Milderungsgrund“ gesehen. Es gebe keine „Erschwerungsgründe“, auch seien keine „spezialpräventiven“ Maßnahmen nötig, wird der Richter zitiert. Die Anwälte des inzwischen 20-Jährigen legten Berufung gegen das Urteil ein und meldeten „Nichtigkeitsbeschwerde“ an, heißt es weiter.

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13-Jährige macht ihm keine Vorwürfe: „Wir wollten es beide”

Wie das Portal berichtet, hätten sich das Mädchen und der junge Mann im Oktober 2024 an einer U-Bahn-Haltestelle kennengelernt. Sie hätten sich unterhalten, zusammen geraucht und sich offenbar sympathisch gefunden. Das Mädchen begleitete den Mann in dessen Wohnung. Im Prozess sagte die 13-Jährige dem Bericht zufolge: „Normalerweise geht man nicht mit fremden Männern mit.“ Sie habe eine Ausnahme gemacht, „weil er heiß war.“

Das Mädchen habe bei seiner Aussage einen „sehr selbstsicheren und selbstbewussten Eindruck gemacht. Sie erhob dem Bericht zufolge keinerlei Vorwürfe gegen den jungen Syrer, im Gegenteil. „Wir wollten es beide“, sagte sie zum einvernehmlichen Sex der beiden. Widersprüchlich wird es bei ihrem Alter. Sie sagt, dass sie ihn darauf hingewiesen habe. „Ihm war das nicht egal“, er sei „ein bisschen skeptisch” gewesen.

Er will nicht gewusst haben, dass sie erst 13 ist

Er hingegen gibt an: „Sie hat nie gesagt, dass sie erst 13 ist.“ Hätte er das gewusst, hätte er nicht mit ihr geschlafen. 13-Jährige seien Kinder, Sex könne er sich erst vorstellen, wenn ein Mädchen mindestens 15 sei, zitiert ihn das Portal. Fest steht jedoch, dass die beiden miteinander geschlafen haben, ohne Kondom – „er habe keines dagehabt” – dafür aber mit Folgen. Das Mädchen wird schwanger.

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Mittlerweile sei sie in der 27. Woche, das Kind wolle sie unbedingt behalten. Dem Vater wolle sie „nichts Böses“, sie wünsche sich, „dass er für den Kleinen da sein soll“. Gänzlicher anderer Ansicht ist die Mutter der 13-Jährigen, die dem Bericht zufolge im Prozess äußerte, dass sie für einen Schwangerschaftsabbruch gewesen wäre, „aber meine Tochter hat anders entschieden.“ (uvo)