Unglück in beliebter Touristengegend
Schock in Lissabon! Mindestens 17 Tote nach Standseilbahn-Unglück
Dramatische Szenen in Lissabon!
Bei der Entgleisung der historischen Standseilbahn „Elevador da Gloria” sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 18 weitere Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer, erklärte Rettungsdienstchef Tiago Augusto. Ihm zufolge sind unter den Opfern auch Ausländer.
Aufnahmen zeigen das Ausmaß des Bahn-Unglücks in Lissabon
Der Unfall mit der Standseilbahn, einem der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt, ereignete sich um 18.15 Uhr (Ortszeit, 19.05 Uhr MESZ) in der Nähe der Avenida da Liberdade. Wie es zu dem Unglück kam, war zunächst unklar.
Der Fernsehsender SIC berichtete unter Berufung auf eine Augenzeugin, die Standseilbahn sei „mit voller Geschwindigkeit” die steile Straße hinabgerast und habe dabei ein Gebäude gerammt. „Sie prallte mit brutaler Wucht gegen ein Gebäude und fiel zusammen wie ein Pappkarton; sie hatte keine Bremsen”, sagte die Frau.

Bürgermeister Carlos Moedas sagte im Interview mit SIC Notícias: „Es ist ein schrecklicher Abend für Lissabon, sehr schrecklich.” Fernsehbilder zeigten, wie die Bahn auf der Seite lag und stark beschädigt wurde. In Liveübertragungen verschiedener TV-Sender sah man lange Zeit viel Rauch, viele Trümmer. Sirenen heulten pausenlos, die Rettungsteams arbeiteten hektisch und unermüdlich.

Rettungsdienstchef Tiago Augusto zufolge waren am Abend keine weiteren Menschen mehr in der verunglückten Standseilbahn eingeklemmt. Er erklärte, alle Opfer seien mittlerweile aus den Trümmern geborgen worden.
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Versagten die Bremsen? Präsident fordert rasche Aufklärung
Der Nachrichtensender SIC Notícias berichtete unter Berufung auf den Bahnbetreiber, die Lissabonner Verkehrsgesellschaft Carris, als Unfallursache werde ein Versagen der Bremsen vermutet. Die Kriminalpolizei sei mit mehreren Beamten vor Ort und habe bereits Ermittlungen aufgenommen. Das Unternehmen Carris, das den Nahverkehr in Lissabon betreibt, erklärte, dass „alle Wartungsprotokolle” eingehalten worden seien - insbesondere die alle vier Jahre vorgenommene Generalwartung, die 2022 vorgenommen worden sei, und die alle zwei Jahre vorgenommene Zwischenwartung, die zuletzt im vergangenen Jahr vorgenommen worden sei. Einen solchen Unfall mit einer der Standseilbahnen hatte es in Lissabon bisher nicht gegeben.

Portugals Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa bedauerte den Unfall „zutiefst” und forderte, dass der Vorfall „rasch von den zuständigen Stellen aufgeklärt” werde. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sprach den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.
Die portugiesische Regierung rief für Donnerstag einen nationalen Trauertag aus.
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„Elevador da Gloria” ist eine beliebte Touristenattraktion
Der „Elevador da Gloria” wurde im Jahr 1885 eröffnet und ist eine der drei historischen Stadtseilbahnen Lissabons. Er verbindet den zentralen Platz Praça dos Restauradores mit dem höher gelegenen Stadtteil Bairro Alto und legt dabei eine Strecke von rund 200 Metern zurück. Die Bahn ist heute in erster Linie eine Touristenattraktion, sie wird aber auch von vielen Einheimischen benutzt, für die die Strecke zu Fuß zu steil ist. (dpa/afp/dga).
Verwendete Quellen: dpa, afp