Alle Zahlen, Fakten, Daten zur Thüringen-Wahl

AfD ist stärkste Kraft - Höcke „will regieren”

Thüringen hat gewählt!
Die AfD erzielt einen historischen Erfolg, doch Koalitionspartner sind nicht in Sicht. Dennoch betont AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke im RTL-Interview: „Wir wollen regieren!”

Stimmenanteile und Verluste in der Übersicht

AfD erstmals seit Gründung bei Landtagswahl auf Platz eins

Die AfD feiert, die rot-rot-grüne Minderheitsregierung stürzt ab: In Thüringen zeichnet sich nach dem historischen Abschneiden der AfD eine Pattsituation ab. Nach dem vorläufigen Ergebnis ist klar, dass ohne die Partei von Landeschef Björn Höcke oder die Linke keine Mehrheit im Landtag zustande kommt. Ein Bündnis aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD, das als mögliche Option gilt, kommt nur auf die Hälfte der Landtagssitze.

Eine solche Koalition wäre damit absehbar auch auf die Linke angewiesen – diese deutete am Abend an, dass sie eine Duldung nicht ausschließt. Thüringens CDU-Chef Mario Voigt legte sich dagegen nicht fest, ob eine von ihm geführte Regierung sich von der Linken tolerieren lassen würde. Eine Koalition mit der Linken hat die CDU ebenso wie mit der AfD per Beschluss des Bundesparteitags ausgeschlossen.

Die AfD landete erstmals seit ihrer Gründung 2013 bei einer Landtagswahl auf Platz eins. Aussichten auf eine Koalition hat die in Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD nicht, alle anderen Parteien haben ein Bündnis mit ihr ausgeschlossen.

Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow rutscht mit deutlichen Verlusten auf den vierten Platz. Die SPD schafft den Wiedereinzug in den Landtag, die Grünen verpassen ihn. Auch die FDP fliegt aus dem Parlament.

Rund 1,66 Millionen Menschen waren zur Abstimmung aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,6 Prozent. 2019 waren es 64,9 Prozent.

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Bodo Ramelow: Werde Regierungsbildung unterstützen

Die bisherige rot-rot-grüne Minderheitskoalition, die auf eine Zusammenarbeit mit der CDU angewiesen war, hat keine Chance auf eine Neuauflage. Bodo Ramelow, der den Freistaat seit zehn Jahren regiert, sieht die Aufgabe zur Regierungsbildung nun beim CDU-Spitzenkandidaten Voigt. „Der im demokratischen Spektrum, der die meisten Stimmen hat, der muss die Gespräche beginnen, der muss einladen. Ich werde alle dabei unterstützen, die helfen, dass wir zu einer demokratischen Mehrheit im Parlament bekommen”, sagte der Linken-Politiker in der ARD.

Trotz der einhelligen Ablehnung der anderen Parteien kündigte AfD-Spitzenkandidat Höcke an, zu Gesprächen über mögliche Koalitionen einzuladen. Der 52-Jährige selbst verpasste ein Direktmandat in seinem Wahlkreis Greiz II, ist aber über die Landesliste im Parlament.

Alle Daten, Zahlen und Fakten zu Koalitionen, Sitzverteilung und weitere Analysen findet ihr in unseren Grafiken.

Wie haben die einzelnen Wahlkreise abgestimmt?

Landtagswahl in Thüringen: BSW könnte maßgeblich sein

Das BSW könnte angesichts der sich abzeichnenden Verhältnisse eine wichtige Rolle einnehmen. Bundesparteichefin Wagenknecht, die selbst nicht zur Wahl stand, hatte die Absicht geäußert, an möglichen Koalitionsverhandlungen teilzunehmen. Sie hoffe, dass das BSW gemeinsam mit der CDU und nach bisherigem Zahlenstand auch mit der SPD eine gute Regierung in Thüringen bilden könne, sagte Wagenknecht am Wahlabend.

Die Parteigründerin war einst SED-Mitglied und galt später als Ikone der kommunistischen Plattform in der Linken – was vor allem CDU-Politikern Bauchschmerzen bereitet.

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