Nach Gewalttat im Landkreis ReutlingenFreunde rufen zu Spenden für Mutter der beiden toten Brüder auf
Die Familientragödie sorgte deutschlandweit für Entsetzen.
Nach dem Tod von zwei Brüdern im Landkreis Reutlingen rufen Freunde, Bekannte und Kommilitonen zu Spenden für die Hinterbliebenen auf. So soll zumindest die finanzielle Belastung etwas abgefedert werden. Bei der Gewalttat in Baden-Württemberg starben fünf Menschen.
Fünf Mitglieder einer Familie im Landkreis Reutlingen tot aufgefunden
„Der plötzliche Tod der Brüder Ole und Lasse hat die Familie und uns Freunde völlig aus der Bahn geworfen”, heißt es in dem auf Paypal veröffentlichten Spendenaufruf. „Zu all dem Leid kommt die finanzielle Belastung. Wir bitten euch von Herzen um eine Spende. Auch kleine Beträge helfen!”
Fünf Mitglieder einer Familie wurden am 25. November an verschiedenen Orten in Reutlingen, Pfullingen und St. Johann tot aufgefunden. Ein 63-Jähriger soll vier Familienmitglieder und sich selbst getötet haben. Unter den Toten sind die Schwester (60) des mutmaßlichen Täters, seine Ehefrau (57) und seine beiden erwachsenen Söhne (27, 29). Bei der 57-Jährigen handelt es sich nicht um die leibliche Mutter der getöteten Männer.
Die 60-jährige Frau wurde Polizei und Staatsanwaltschaft mit einem spitzen Gegenstand tödlich verletzt, die anderen vier Menschen starben durch Schussverletzungen. Für die Taten soll der registrierte Jäger den Ermittlern zufolge einen Revolver benutzt haben, den er legal besaß.
Baden-Württemberg: Spenden sollen Mutter der getöteten Brüder zukommen
„Auch für uns war das überhaupt nicht absehbar”, sagt ein guter Freund und Kommilitone des jüngeren Bruders der Stuttgarter Zeitung. Der 24-Jährige, der namentlich nicht genannt werden möchte, organisiert die Spendenaktion mit. Das Geld solle der Mutter der beiden getöteten Brüder zukommen, damit sie deren Beerdigung finanzieren kann. Sie verfüge nicht die finanziellen Mittel, eine Beerdigung „in dem Umfang der angemessen wäre, stemmen zu können”.
Der 27-jährige, der bei der Gewalttat ums Leben kam, sei „immer für andere da” gewesen, erklärt der Student. „Seine eigenen Bedürfnisse hat er immer für andere zurückgestellt.”
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Paypal-Spendenaktion für tote Brüder Ole und Lasse
Bei der Spendenaktion kamen bis Dienstagmorgen (3. Dezember) mehr als 13.000 Euro zusammen. Die Freunde schließen ihren Aufruf mit den Worten: „Gemeinsam können wir helfen, wenigstens diese Not zu lindern. Danke und vergelt’s Gott.”
Das Motiv des 63-Jährigen ist bislang unklar. Obwohl er tot ist, wollen die Ermittler die Hintergründe so gut es geht aufdecken.
Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherchen, dpa, Stuttgarter Zeitung
