Jetzt ermittelt der Staatsschutz!
Schüler zeigen Hitlergruß auf Auschwitz-Fahrt

Haben sie im Geschichtsunterricht denn NICHTS gelernt?
Ein Video, das sie in den sozialen Medien gepostet haben, hat für fünf 17-Jährige jetzt drastische Folgen.
Der Staatsschutz ermittelt
Es sollte ein lehrreicher Schulausflug werden. Ins ehemalige Vernichtungslager Auschwitz. Ein Ausflug, mit dem sich nun der Staatsschutz befasst. Denn: Fünf Schüler aus Laatzen (Niedersachsen) drehen am Vorabend des Besuchs Mitte Mai ein Video, in dem sie den Hitlergruß zeigen und posten es. Der Vorfall sowie die verdächtigen Heranwachsenden seien dem Staatsschutz bekannt, es werde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt, teilt die Polizei am Montag (24. Juni) mit. Auch die Schule hat Ordnungsmaßnahmen gegen die fünf Jugendlichen angeordnet.
Die Schüler sind offenbar betrunken
Mitte Mai reisen insgesamt 13 Schüler Medienberichten zufolge mit ihren Lehrern nach Krakau, um die jüdische Geschichte der Stadt zu erforschen. Am Vorabend des Besuchs im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz schauen sich die Jugendlichen Internetvideos unter anderem mit einer Rede Adolf Hitlers an. Einer der Zimmergenossen filmt dann seine offensichtlich angetrunkenen vier Mitschüler, während die einen Hitlergruß zeigen, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Das Video ist nur acht Sekunden lang. Acht Sekunden, die die Schüler im sozialen Netzwerk Snapchat posten. Acht Sekunden, die nun ihr ganzes Leben verändern.
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Ein Schüler versucht noch zu verhindern, dass das Skandal-Video gepostet wird
Vom Unterricht werden die Jugendlichen suspendiert, als die Schule vom Skandal-Video erfährt. Außerdem wird die Polizei informiert. „Wir sind natürlich erschüttert und entsetzt”, sagt der Schulleiter der Zeitung. Und weiter: „Das ist ein absolut unreifes Verhalten – zumal wir wissen, dass dies nicht der Gesinnung der Schüler entspricht.” Auf dem Video ist demnach zu hören, wie einer der Schüler noch versucht zu verhindern, dass es veröffentlicht wird. Doch es ist zu spät. „Es ist kein bewusst nach außen getragenes politisches Zeichen, aber verhängnisvoll und unreif”, so der Schulleiter.
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Laut ihm zeigen die 17-Jährigen wenige Tage später Reue und entschuldigten sich. Sie müssen sich nun ausführlich in einem Projekt mit der NS-Zeit auseinandersetzen. Bleibt abzuwarten, was jetzt die Ermittlungen des Staatsschutzes ergeben. Wenn die fünf Schüler schon in Geschichte offenbar nichts gelernt haben – vielleicht ist ihnen das jetzt wenigstens eine Lehre. (sis, mit dpa)