Nachbarin schockiert über Tod von Mutter und Kindern in Türkei-UrlaubIn Hamburg wartete ein kleines Kätzchen auf die Familie − als Überraschung für die Kinder!
Nur fünf Tage lang wollte die Familie Urlaub machen!
Doch die kurze Auszeit in Istanbul endet in einer Katastrophe. Mutmaßlich als Folge einer Lebensmittelvergiftung sterben erst die beiden kleinen Kinder, später auch ihre Mutter. Es ist eine unfassbare Tragödie − auch für die Hamburger Nachbarn der Familie. Besonders tragisch: Zuhause wartete eine Überraschung auf die Kinder! Denn die ganze Familie wollte am Freitag (14. November) wieder zurückkommen.
„Sie wollten schon immer eine Katze”
Naren Kocak kann es immer noch nicht glauben: Sie ist eine Nachbarin von Çiğdem und Servet B., lebt im Hamburger Stadtteil Billstedt im selben Haus. Noch kurz vor dem verhängnisvollen Türkei-Urlaub sei Mutter Çiğdem bei ihr gewesen, erinnert Naren Kocak sich. Der Grund: eine fellige Überraschung für den kleinen Kadir (6) und seine Schwester Masal (3).
„Wir haben eine Katze gehabt und sie wollte auch schon immer eine Katze für die Kinder. (...) Somit haben wir dann eine besorgt natürlich”, berichtet Naren Kocak im Gespräch mit RTL. Weil die Familie aber zunächst noch den fünftägigen Tage Urlaub in Istanbul geplant hatte, blieb das schwarz-weiße Kätzchen erst einmal bei Naren − eigentlich bis Freitag (14. November). „Die sollten ja eigentlich heute wieder zurück sein und ich sollte aufpassen und sie wollte die dann wieder abholen” Doch alles kommt ganz anders.
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Vorläufiges Obduktionsergebnis liegt vor
Am Dienstag (11. November), passend zur Mittagszeit, soll die Familie in den Istanbuler Stadtteil Ortaköy gefahren sein, um etwas zu essen. Unter anderem sollen gefüllte Muscheln, Suppe, ein traditionelles türkisches Steetfood-Gericht und später eine türkische Süßigkeit und Wasser auf dem Speiseplan gestanden haben. Nur einen Tag später, am Mittwoch, soll es der Familie plötzlich schlecht gegangen sein. Mit dem Verdacht auf Lebensmittelvergiftungen sollen sie ins Krankenhaus gekommen, später aber wieder entlassen worden sein.
Ein mutmaßlich fataler Fehler: Am Donnerstag verstarben Kadir und Masal, am Freitagmorgen verliert auch ihre Mutter Çiğdem den Kampf um ihr Leben. Vater Servet soll weiterhin im Krankenhaus sein.
Ein vorläufiger Autopsie-Bericht habe nun laut der Nachrichtenagentur DHA „keine signifikanten pathologischen Befunde” an der Magenschleimhaut ergeben, dafür sollen jedoch einige Auffälligkeiten festgestellt worden sein. Die offizielle Todesursache soll bekanntgegeben werden, sobald die Laboranalysen der Magen- und Darminhalte vorliegen.
Çiğdems Vater fordert Aufklärung
Auch den Vater der verstorbenen Çiğdem B., Mustafa Ç., quälen bisher unbeantwortete Fragen: „Gab es neben unseren Kindern keine weiteren [Personen], die in dem Lokal oder in dem Hotel gegessen haben? Ich weiß es nicht, aber man hat von keinen anderen [Beschwerden] gehört”, sagt er der Nachrichtenagentur IHA. „Ich möchte, dass auch das untersucht wird.”
Laut türkischem Justizminister Tunc laufen die Ermittlungen bereits. Demnach wurden Proben an den Orten entnommen, an denen die Familie gegessen hatte. Ein Laden im Stadtteil Besiktas wurde von den Behörden geschlossen, vier Verdächtige wurden festgenommen.
Nachbarin will Spenden sammeln
Auch in Hamburg-Billstedt, dem Zuhause der türkisch-stämmigen Familie, hoffen die Anwohner, dass aufgeklärt werden kann, was mit ihren Nachbarn passiert ist. Angesprochen auf das Schicksal der Familie bricht Nachbar Stefan in Tränen aus: „Ich kriege Gänsehaut. Ich kann nicht mal… Ich kann nicht mehr reden.”
Auch Naren Kocak betont: Die Vier seien „so eine nette Familie” gewesen. Mama Çiğdem beschreibt sie als ruhig und zurückhaltend. Aber: „Gegenüber ihren Kinder war sie ja ganz anders und das macht uns natürlich noch mehr traurig.” Çiğdem B. sei immer mit Kadir und Masal zusammen gewesen, gemeinsam hätten sie gerne Kinderlieder gesungen.
Eine weitere Nachbarin berichtet RTL: Sie wolle nun aktiv werden! Im Wohnhaus wolle sie Spenden für die Familie sammeln − um wenigstens irgendwie in dieser herzzerreißenden Lage helfen zu können.
Verwendete Quellen: RTL-Recherche, DHA, IHA, dpa
