Schüsse auf Passagierflugzeug
Bei der Landung auf Haiti eröffnen sie das Feuer– Flugbegleiterin verletzt

In letzter Sekunde.
Die Anschnallzeichen blinken, das Ziel ist schon in Sichtweite und der Pilot leitet die Landung ein. Für die Passagiere der Maschine 951 der Linie Spirit Airlines ist ihr Ziel zum Greifen nah: Haiti. Doch kurz vor der Landung fängt die Maschine ungewöhnlich an zu ruckeln. Plötzlich ist eine Flugbegleiterin verletzt. Alles geht ganz schnell. Sofort merkt der Pilot, dass etwas nicht stimmt und bricht den Landevorgang abrupt ab.
Mehrere Flüge nach Haiti gestrichen
Auf ihrem Weg aus Fort Lauderdale, Florida (USA) nach Port-au-Prince, Haiti wird die Maschine 951 der Fluggesellschaft Spirit am Montag (11. November) von mehreren Schüssen getroffen. Die Crew hat sich bereits auf den Landeanflug vorbereitet, als es zu dem Vorfall kam. Um die Sicherheit der Passagiere nicht weiterhin zu gefährden, wurde das Flugzeug laut CNN-News in die benachbarte Dominikanische Republik umgeleitet, wo es sicher auf dem Flughafen Santiago um 11:30 Uhr Ortszeit landete. Zwei weitere Flüge nach Port-au-Prince wurden dann ebenfalls umgeleitet, teilte die Federal Aviation Administration mit. Bei dem Vorfall wird eine Flugbegleiterin leicht verletzt. Wie der Miami Herald berichtet, wurde die Frau von einer Kugel gestreift.
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Die Suche nach den Verantwortlichen läuft weiter
Zunächst blieb unklar, ob es sich bei dem Vorfall tatsächlich um Schüsse vom Boden handle. Im Gespräch mit der New York Times erklärte ein Sprecher der Airline, dass eine genauere Inspektion der Maschine darauf schließen lasse, dass die Schäden am Flugzeug auf Schüsse zurückzuführen sein. Obwohl in der Vergangenheit bereits mehrere Vorfälle dieser Art von Bandenmitgliedern verübt wurden, ist bislang unklar, wer für den Anschlag auf die Maschine der amerikanischen Linie verantwortlich ist.

Hatten die Täter ein politisches Motiv?
Nach Angaben von CNN-News ist dies bereits der zweite Anschlag auf ein Flugzeug, welches über Haiti flog, innerhalb von drei Wochen. Als Reaktion auf diesen Vorfall haben mehrere US-Airlines ihre Flüge nach Haiti gestrichen. Der Betrieb am internationalen Flughafen Port-au-Prince wurde inzwischen sogar eingestellt. Von Reisen nach Haiti rät die US-Botschaft derzeit ab.
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Seit Jahren ist der Staat in der Karibik von Bandenkriminalität, wirtschaftlicher Not und politischer Instabilität geprägt. Zum Zeitpunkt des Angriffs soll der neue Premierminister, der Geschäftsmann Alix Didier Fils-Aime, sein Amt im Land angetreten haben. Zuvor hatte der haitianische Übergangsrat die Ablösung von dessen Vorgänger, Garry Conille, nach nur fünf Monaten im Amt beschlossen. Laut CNN soll Fils-Aime bei seiner Vereidigung am Montag versprochen haben, die Demokratie und Sicherheit im Land wiederherzustellen. (rkm)