Urlaubsparadies wird zur HitzehölleSchon fünf tote Touristen in Griechenland - sie haben eines gemeinsam

Das Wetter im Mittelmeerraum spielt kurz vor Be-ginn der Sommerferien völlig verrückt: In Griechenland und in der Türkei schwitzen Einwohner und Urlauber gerade in der ersten Hitzewelle des Jahres. In Spanien legen heftige Unwetter das Land lahm. Und beide Wetterextreme hängen zusammen.
Wegen der heftigen Hitze hatten griechische Behörden zeitweise den Zugang zur Akropolis gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass Menschen umkippen. (Archivbild)
RTL.de, iN ContentFirst, RTL Interactive

Eigentlich wollten sie nur Urlaub machen.
In Griechenland verschwinden innerhalb kurzer Zeit acht Touristen. Fünf von ihnen sind inzwischen tot. Warum häufen sich die Vermisstenfälle dort plötzlich?

Griechenland: Möglicher Grund könnte Hitze sein

Es sind Männer zwischen 55 und 80 Jahren, alles Touristen. Sie alle sterben während ihres Griechenland-Aufenthalts. Eines der bekanntesten Opfer ist der britische Moderator Michael Mosley (67). Er stirbt beim Wandern auf der Insel Symi. Zwei weitere Todesfälle verzeichnet Kreta: Ein 70- bzw. 80-Jähriger sterben, einer von ihnen bricht am Strand tot zusammen. Dann sterben noch ein 55-jähriger US-Amerikaner und ein Niederländer (75). Beide kommen beim Wandern ums Leben. Und sie haben eine Sache gemeinsam: Sie waren alleine unterwegs! Starben sie, weil ihnen niemand helfen konnte?

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Alleine wandern zu gehen, kann sehr gefährlich werden. Sich allein auf den Weg zu machen, sei der größte Fehler, sagt der Athener Kardiologe Thomas Giannoulis. Bei einem Hitzschlag etwa könne man sich oft nicht selbst helfen, weil man das Zeitgefühl und auch die Orientierung verliere. „Ein Hitzschlag muss schnellstmöglich im Krankenhaus behandelt werden. Nur etwas Wasser zu trinken, reicht nicht aus”, schildert er der Deutschen Presseagentur. Erschwerend kommt hinzu: Viele Touristen würden alkoholisiert wandern.

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Touristen ignorieren Hitzewarnungen zu oft

Warum Touristen die vielen Warnungen ignorieren, die täglich ausgesprochen werden, bleibt unklar. Bei der jüngsten Hitzewelle vergangene Woche schließt selbst die Akropolis in Athen über die Mittagsstunden die Pforten. Behörden befürchten, dass Menschen sonst reihenweise umkippen könnten. Die Hitze hat das Land dieses Jahr schon früh fest im Griff. Meteorologen zufolge ist es seit Beginn der Aufzeichnungen mit bis zu 40 Grad Anfang Juni so heiß wie noch nie.

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Und die Aussichten werden nicht besser, weiß Ioanna Fotopoulou vom griechischen Roten Kreuz: „Mit den Jahren und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelttemperaturen werden extreme Temperaturen häufiger auftreten, Fälle von thermischer Erschöpfung werden häufiger auftreten, Hitzschläge werden häufiger vorkommen, sogar Todesfälle.” (xes, dpa)