Baby Santiago könnte in Lebensgefahr sein
Frühchen aus Krankenhaus entführt

Frankreich sorgt sich um ein krankes Frühchen!
Die Behörden haben Entführungsalarm ausgelöst, weil ein 17 Tage altes Baby vermisst wird. Der kleine Santiago wurde aus dem Krankenhaus in Aulnay-sous-Bois bei Paris entführt.
„Ständige medizinische Betreuung ist unerlässlich“
Wie es auf der Internetseite des Justizministeriums heißt, verschwand der kleine Junge am Montag (21. Oktober) zwischen 23 und 23:30 Uhr aus der Entbindungsstation des Robert-Ballanger-Krankenhauses der 80.000-Einwohner-Stadt im Department Seine-Saint-Denis.
„Da es sich bei dem Säugling um ein Frühgeborenes handelt, ist eine ständige medizinische Betreuung unerlässlich“, heißt es in der Mitteilung. Vermutlich wurde Santiago von seinen Eltern aus der Klinik geholt. Die Behörden suchen mit Fotos und einer Beschreibung ihrer zuletzt gesehenen Bekleidung nach ihnen.
Öffentliche Suche nach Eltern und Kind
Santiagos Vater wird 23-jähriger Mann mit dunkler Jeans, weißem T-Shirt, hellblaue Jeansjacke und schwarzem Mantel beschrieben. Die 25 Jahre alte Mutter des Babys trage einen weißen Pullover, eine hellblaue ärmellose Jacke und ein grüner Rock.
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Wer die Eltern oder den Jungen sieht, möge sich umgehend mit den Behörden in Verbindung setzten, keinesfalls solle selbst eingegriffen werden, heißt es weiter.
Medien spekulieren über Flucht nach Belgien
Santiago sei etwa zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen, berichtet der französische Fernsender BFMTV. Das Kind habe seit seiner Geburt permanent unter ärztlicher Aufsicht gestanden und sei spätestens nach 12 Stunden ohne medizinische Versorgung in großer Gefahr, so der Bericht. Möglicherweise seien die Eltern mit Santiago in Belgien, so der Sender weiter.
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Den Entführungsalarm (französisch „Alerte enlevement“) in Frankreich gibt es seit 2006. Das System ähnelt dem Amber-Alarm in den USA und Kanada. In unserem Nachbarland müssen vier Kriterien erfüllt sein, damit der Alarm ausgelöst wird:
Das Opfer ist minderjährig
sein Leben oder seine körperliche Unversehrtheit sind in Gefahr
die Entführung ist nachgewiesen
Der Staatsanwalt verfügt über Informationen, deren Verbreitung die Suche nach dem Opfer oder Tatverdächtigen ermöglichen könnte.
Seit seiner Einführung sei der „Alerte enlevement“ in Frankreich 30 Mal ausgerufen worden, so BFMTV. Lediglich in zuwei Fällen seien die Kinder nicht mehr rechtzetig gefunden worden.