„Stadtbild”-Debatte zieht Kreise Frauen fordern mehr Sicherheit: Offener Brief an Kanzler

Eine Frau steht in einem schlecht beleuchteten U-Bahn-Eingang (Symboleingang)
Eine Frau steht in einem schlecht beleuchteten U-Bahn-Eingang (Symboleingang)
picture alliance/dpa | Alicia Windzio

Offener Brief an den Kanzler!
Vor dem Hintergrund der „Stadtbild“-Debatte haben 50 Frauen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem aufgefordert, sich verstärkt für die Sicherheit von Frauen einzusetzen. „Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen“, heißt es laut „Spiegel“ darin. „Und wir wollen, dass Frauen sicher sind - auf der Straße und im eigenen Zuhause.“

Prominente „möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen sprechen“

„Wir möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen sprechen“, heißt es weiter in dem Brief. „Wir möchten es allerdings ernsthaft tun, und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative gerechtfertigt werden sollen.“

Lese-Tipp: Mehrheit der Deutschen stimmt Kanzler Merz’ „Stadtbild”-Äußerungen zu

Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von der Grünen-Politikerin Ricarda Lang, Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, Sängerin Joy Denalane, Autorin Alice Hasters, Schauspielerin Melika Foroutan und Soziologin Jutta Allmendinger.

Video-Tipp: Debatte um Merz-Aussage

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Frauenmord soll eigener Strafbestand werden

In ihrem Brief fordern die Initiatorinnen unter anderem eine bessere Strafverfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt, eine bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume, die Aufnahme des Straftatbestandes Frauenmorde ins Gesetzbuch, ausreichend finanzierte Frauenhäuser und die Bekämpfung von Altersarmut von Frauen.

Sie reagierten damit auf Äußerungen von Merz. Mit seinen Aussagen zu einer nach seiner Auffassung problematischen Auswirkung von Migration auf das „Stadtbild“ hatte der Kanzler eine Debatte ausgelöst - und sich den Vorwurf von Diskriminierung und Rassismus eingehandelt. Er schob später noch einmal nach: „Fragen Sie Ihre Kinder, fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Alle bestätigen, dass das ein Problem ist - spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.“ (dpa)