30 Jahre nach dem Mord
Loran Cole (57) mit Giftspritze hingerichtet – letzte Worte wollte er nicht sprechen

Eine Giftspritze setzte seinem Leben ein Ende.
Loran Cole (57) ist am Donnerstag im US-Bundesstaat Florida hingerichtet worden. Er war dafür verurteilt worden, vor 30 Jahren in einem Nationalforst einen Studenten getötet und seine ältere Schwester vergewaltigt zu haben.
Florida: Pizza und Eis als letzte Mahlzeit
Coles letzte Mahlzeit bestand aus Pizza, M&Ms, Eis und Limonade, berichtet USA Today. Auf die Frage, ob er letzte Worte sprechen wolle, antwortete Cole nur „Nein, Sir” und starrte an die Decke. Um 18.15 Uhr (Ortszeit) wurde der 57-Jährige im Florida State Prison für tot erklärt. Neben der Todesstrafe wegen Mordes war gegen ihn auch zweimal lebenslange Haft wegen Vergewaltigung verhängt worden.
Das Verbrechen geschah im Jahr 1994: Cole und ein Freund, William Paul, freundeten sich laut Gerichtsakten mit den Geschwistern im Ocala-Nationalforst an. Nach Gesprächen am Lagerfeuer boten Cole und Paul an, ihnen einen Teich in der Nähe zu zeigen. Nachdem sie sich von dem Camp entfernt hatten, stürzten sich die beiden Männer auf das Geschwisterpaar und raubten es aus.
Lese-Tipp: Keine Gnade für geistig behinderten Mörder - Willie James Pye mit Giftspritze getötet
Erste Hinrichtung in Florida seit Oktober
Dem 18-jährigen Bruder schlitzen die Täter die Kehle auf und ließen ihn im Wald zurück. Seine Schwester nahmen sie mit zurück ins Camp, fesselten und vergewaltigten sie, wie aus den Gerichtsakten hervorgeht. Sie wurde über Nacht gefesselt an einem Baum zurückgelassen und am nächsten Tag erneut vergewaltigt. Schließlich gelang es ihr, sich zu befreien, einen Autofahrer anzuhalten und um Hilfe zu bitten. Ihren Bruder fand die Polizei mit dem Gesicht nach unten auf dem Waldboden.
Sowohl Paul als auch Cole wurden wegen Mordes verurteilt. Paul erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Der republikanische Gouverneur Ron DeSantis genehmigte Coles Hinrichtung im Juli. Es war die erste Exekution in Florida seit Oktober.
Loran Cole litt laut seinen Anwälten an Parkinson
Die Gefängnisbehörde teilte mit, Cole habe sich in den Stunden vor seinem Tod kooperativ verhalten und zwei Besucher empfangen, darunter sein Sohn. Der Oberste Gerichtshof hatte Coles finalen Einspruch früher am Donnerstag abgelehnt.
Seine Anwälte hatten mehrere Argumente vorgebracht, um einen Aufschub der Hinrichtung zu erreichen. Unter anderem verwiesen sie auf Coles Vergangenheit in einer staatlichen Reformschule, in der er und andere Jungen geschlagen und vergewaltigt worden seien. Der Staat hat seither Entschädigungen für Häftlinge genehmigt, die die inzwischen geschlossene Reformschule besuchten. Coles Anwälte argumentierten zudem, er dürfe nicht hingerichtet werden, weil er psychisch krank sei, einen Hirnschaden habe und an Parkinson leide. (AP/bst)