Ermittlungen wegen Tierquälerei in Florida

Vier tote Delfine in sechs Monaten – diese Lebensbedingungen sind der pure Horror

Aktivisten fordern ein generelles Verbot derartiger Tiershows.
Aktivisten fordern ein generelles Verbot von Delfinshows.
Gulf World Marine Park

Die Becken sind eng, das Wasser schmutzig.
Erst im Oktober sterben drei große Tümmler in einem Freizeitpark in Panama City Beach (Florida). Dann Anfang des Jahres verendet der nächste Delfin, nachdem er bei einer Vorführung aus dem Becken springt und kopfüber in ein leeres Becken stürzt. Jetzt greift die Naturschutz- und Strafverfolgungsbehörde Floridas durch.

„Wir werden keine Tierquälerei in Florida dulden“

Nachdem Aktivisten die schrecklichen Bedingungen der Delfine im Freizeitpark „Gulf World Marine Park“ in Panama City Beach filmten, führte das Florida Department of Law Enforcement in Kooperation mit der Naturschutzbehörde eine Razzia durch. „Wir werden keine Tierquälerei in Florida dulden“, sagte James Uthmeier, der Generalstaatsanwalt von Florida, dem Guardian. Die Aufnahmen zeigen, wie die noch lebenden Delfine in winzigen Becken und in trübem Wasser schwimmen.

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Aktivisten setzen sich für die Delfine ein

Schon seit längerer Zeit ist der Freizeitpark im Visier von Aktivisten. Unter anderem von der Meeresschutzorganisation Urgent Seas aus Kanada. Es ist die Gruppe, die das aufgenommene Drohnenmaterial veröffentlichte. Sie seien besorgt um die Zustände der verbliebenen zwölf Delfine. „Die Zustände in Gulf World gehören zu den schlimmsten, die wir je beobachtet haben“, sagte Phil Demers, Geschäftsführer von Urgent Seas, dem Guardian. Laut der Organisation haben sich die Umweltbedingungen drastisch verschlimmert.

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Razzia soll unwürdigen Umstände ein Ende bereiten

Jetzt wollen die Aktivisten alles dafür tun, dass keine weiteren Delfine in dem kleinen Betonbecken qualvoll sterben. Sie fordern deshalb eine Umsiedlung der Meeressäuger und auch die Umweltschutzorganisation World Animal Protection fordert ein generelles Verbot öffentlicher Shows mit Meeressäugern. „Delfine sind charismatische und soziale Wesen, die mehr verdient haben als ein Leben unter unnatürlichen und grausamen Bedingungen. Die Unterhaltung von Touristen ist keine Rechtfertigung für ihr Leiden“, zitiert die britische Zeitung Liz Cabrera Holtz, Leiterin der Kampagnen der Gruppe. Mithilfe der Razzia sollen die unwürdigen Umstände jetzt endlich ein Ende nehmen. (ebu)