Wochenlang auf der Flucht
Häftling flieht aus Amtsgericht Düsseldorf – und wird jetzt in Brüssel gefasst

Die Polizei hat davor gewarnt, dass er gefährlich ist!
Einem Rumänen gelang am Montagvormittag (21. Juli) vor einer Anhörung im Amtsgericht Düsseldorf die Flucht. Der Mann sollte gegen 10.30 Uhr am Land- und Amtsgericht an der Werdener Straße zu einem Auslieferungsverfahren vorgeführt werden – doch plötzlich rannte er davon. Wochen später kann er jetzt in Brüssel gefasst werden.
Polizei Düsseldorf hatte Großfahndung mit Hubschrauber eingeleitet
Laut Polizei war der Mann wegen mehrerer Delikte polizeibekannt, unter anderem wegen bandenmäßigen Diebstahls. Ihm drohte offenbar die Abschiebung. Bei seiner Vorführung im Amtsgericht nutzte er einen unbeobachteten Moment zur Flucht.
Ein Sprecher teilte mit, dass unter anderem ein Polizeihubschrauber, Hundeführer und zahlreiche Streifenwagen und Motorräder im Einsatz seien. Die Bereitschaftspolizei wurde ebenfalls zur Unterstützung angefordert. Aufgrund europäischer Haftbefehle sei er mit Fotos öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben worden, teilte das Amtsgericht mit. Gegen den Mann laufen demnach Ermittlungs- und Strafverfahren – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Bandendiebstahls.
Fast zwei Monate später kann der getürmte Häftling in Brüssel aufgespürt und gefasst werden. Der wegen schweren Bandendiebstahls verurteilte Mann sei bereits am Donnerstag von belgischen Einsatzkräften festgenommen worden, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Dank umfangreicher Fahndungsmaßnahmen sei der Gesuchte in Brüssel lokalisiert worden. Er soll nun nach Deutschland ausgeliefert werden.
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Ermittlungen zur Flucht laufen – wie konnte das passieren?
Der 26-jährige Rumäne sollte aufgrund eines österreichischen Auslieferungsersuchens beim Amtsgericht in Düsseldorf vorgeführt werden. In einem besonders gesicherten Haftbereich war er in einen Besprechungsraum gebracht worden, um dort mit seiner Rechtsanwältin ein vertrauliches Gespräch führen zu können .Beim Verlassen des Raums war der Häftling durch eine Seitentür in den Innenhof entkommen. Dort hatte er am 21. Juli einen hohen Sicherheitszaun überwunden und war geflüchtet. (kra/vho/dpa)