So viele Spuren, aber kein ErgebnisFabian (†8) seit drei Wochen tot – warum finden die Ermittler keinen Täter?
„Wir werden überhaupt nicht auf dem Laufenden gehalten!”
Mit diesen Worten klagt eine enge Verwandte von Fabian in dieser Woche über einen Umstand, der viele verwundert. Warum nennen die Ermittler keine Details? Gibt es keine Verdächtigen? Hat die Polizei gar keine heiße Spur? Vielleicht doch, meint Ex-Profiler Axel Petermann. Das Schweigen kann einen guten Grund haben.
Viele Spuren – doch die Polizei schweigt zum Fall Fabian(†8)
Vier Tage war Fabian (†8) aus Güstrow verschwunden – bundesweit sorgte die Suche für Schlagzeilen, die in Betroffenheit umschlug als klar war: Fabian ist tot. Ausgerechnet die Ex-Freundin seines Vaters hatte seine Leiche mit Brandspuren an einem kleinen Tümpel gefunden. Viele Spuren, so sollte man meinen, aus denen Ermittler wertvolle Hinweise für die Suche nach dem Täter ableiten können. Aber seitdem schweigen die Behörden. Nur so viel: Fabian wurde kein Opfer eines Sexualverbrechens.
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Aber warum schweigen die Ermittler? Diese Frage hat RTL dem erfahrenen Profiler Axel Petermann gestellt – und der hat eine Vermutung: Die Ermittler könnten längst einen klaren Verdacht haben. Aber es fehlt der Beweis, der vor Gericht nicht zu widerlegen ist. „Und deswegen könnte man sich vorstellen, dass die Polizei abwartet, bis sie tatsächlich so ein fertiges Beweisstück hat. Bis wir ein fertiges, ein rundes Beweisgerüst gefunden haben.”

Profiler glaubt, es gibt Anhaltspunkte
Für die Angehörigen, vor allem Fabians Mutter, ist das schwer zu ertragen. Ihre Cousine klagte am Rande der Trauerfeier, die Familie würde von den Ermittlern „an der langen Leine gelassen. Die Polizei lässt gar nichts durchblicken.”
Profiler Petermann hält das allerdings für völlig normale Polizeiarbeit. Er mutmaßt, „dass die Ermittler schon Anhaltspunkte für die eine oder andere Theorie haben. Aber sie sind sich noch nicht sicher. Und deswegen versuchen sie, ihre Erkenntnisse weiter abzusichern, bevor sie sich dann an die Personen wenden und die ganz konkret überprüfen und mit dem Vorwurf konfrontieren, dass sie verantwortlich für den Tod des Jungen sei.”
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Aussagen könnten wertlos werden
Auch die Staatsanwaltschaft äußert sich in eine ähnliche Richtung. Ihr Sprecher, Harald Nowack, erklärt, dass jede Spur erst einmal genau geprüft werden müsse, um dann Verdächtige zu konfrontieren. Sollten die schon vorher aus den Medien erfahren haben, in welche Richtung die Polizei ermittelt, könnten ihre Aussagen wertlos werden.
Für Fabians Familie ist das sicher kein Trost. Sie will Antworten – und wissen, was in den Tagen zwischen dem 10. und dem 14. Oktober mit ihrem Jungen passiert ist. Doch ohne klare Beweise können die Ermittler offenbar keine Gewissheit geben.
Verwendete Quelle: eigene RTL-Recherche































