Betrug um Feuerwehrautos in DülmenStadt überweist 400.000 Euro an Kriminelle - erst bei Mahnung wurde man stutzig
Was für ein Schock für die Stadt Dülmen!
Über 400.000 Euro für zwei neue Feuerwehrfahrzeuge überwiesen – doch das Geld landete nicht beim Hersteller, sondern bei Betrügern!
Falsche Rechnung, echtes Geld – Betrug bleibt ein Jahr geheim
Die Stadt hatte im vergangenen Jahr beschlossen, ihre Feuerwehrflotte mit zwei neuen Einsatzfahrzeugen zu verstärken. Kostenpunkt: über 400.000 Euro. Doch dann passierte das Unglaubliche: Cyberkriminelle hatten sich offenbar in die Systeme von Stadt und Hersteller gehackt, eine gefälschte Rechnung mit falscher IBAN an die Stadt geschickt. Und die Verwaltung tappte in die Falle.
Drei Mitarbeiter prüften die Rechnung, sahen keinen Grund zur Beanstandung – und überwiesen die Summe auf ein Konto im Ausland. Erst als ein Mahnbescheid des echten Herstellers ins Rathaus flattert, wird der Betrug entdeckt. „Dann sind wir ein Stück weit aus allen Wolken gefallen, in dem Moment als wir ein Mahnungsbescheid bekommen haben. Der war einfach nicht erklärbar, weil das Geld war ja überwiesen”, erklärt Stadtsprecher André Siemes. „Wir waren und wir sind einfach schockiert und auch ein Stück weit fassungslos über die Kriminalität, die da reingeflossen ist. Und auch über die Perfidität, mit der da vorgegangen wurde. Schließlich war das Geld ja schon überwiesen – nur eben an Kriminelle.”
Die Stadt Dülmen und der Fahrzeughersteller hielten den Vorfall zunächst geheim und einigten sich still auf einen Deal: Dülmen kaufte erneut zwei Fahrzeuge – diesmal zum halben Preis. Doch auch mit Rabatt summierten sich die Gesamtkosten auf 606.900 Euro.
Bürger irritiert – Polizei Coesfeld ermittelt
Die Reaktion in Dülmen: Entsetzen und Unverständnis. RTL fragt in einer Fußgängerzone nach: „Kein Geld mehr in der Stadt und dann ist das Geld noch weg, ne?“, kommentiert ein Bürger. Ein anderer ergänzt: „Das kann jedem passieren. Heutzutage ohnehin, aber der Umgang, das ist immer das Problem.” Und: „Es sind nur Betrüger unterwegs und die werden zu gering bestraft”, sagt ein anderer.
Die Polizei wiegt sich in Optimismus, verfolgt eine Spur nach Rumänien. Moritz Bredekamp von der Polizei Coesfeld hat noch Hoffnung: „Eine Chance sehen wir da immer. Es gibt auch Erfolgsmeldungen bei ähnlichen gelagerten Delikten, wo die Polizei im Nachgang zu den Ermittlungen bei Tatverdächtigen große Geldsummen unter Umständen sogar die vollen Geldsummen sichern konnte, und die damit im Nachgang den Geschädigten auch wieder zur Verfügung gestellt werden konnten.“
Die Stadt Dülmen hat inzwischen ihre internen Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft und Mitarbeiter geschult. Damit solche Betrugsmaschen in Zukunft nicht mehr passieren. Sicher ist sicher – und das gilt in Dülmen jetzt nicht mehr nur für die Feuerwehr.