Täter weiter auf der Flucht

Trump-Influencer Charlie Kirk erschossen – was wir über das schockierende Attentat wissen

„Mittendrin fiel der Schuss.”
Der einflussreiche rechte Aktivist, Podcaster und Unterstützer von Präsident Donald Trump, Charlie Kirk, ist bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Utah erschossen worden. Auf das Attentat folgten zahlreiche erschütterte Reaktionen. Die Ermittlungsbehörden fahnden weiter nach dem Täter. Was bislang über den Anschlag bekannt ist.

Charlie Kirks letzter Auftritt

Kirk, der mit Turning Point die größte rechtskonservative Jugendbewegung der Vereinigten Staaten anführte, trat am Mittwoch gegen Mittag (Ortszeit) auf dem Campus der Utah Valley University auf. Dieser befindet sich im Orem, etwa 60 Kilometer südlich von Utahs Hauptstadt Salt Lake City. Die Freiluft-Veranstaltung vor zahlreichen Zuschauern sollte der Auftakt sein für eine Hochschul-Tour mit dem Titel „American Comeback”, in deren Rahmen Kirk bis Ende Oktober etwa 15 Auftritte absolvieren wollte.

Kirk, der Turning Point bereits 2012 im Alter von 18 Jahren gegründet hatte, trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Freedom” (Freiheit). Auf einem Stuhl sitzend beantwortete er unter dem Motto „Prove me wrong” (Beweis mir, dass ich Unrecht habe) Fragen, die ihm aus dem Publikum gestellt wurden.

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Attentat auf Charlie Kirk

Rechtskonservativer Aktivist wurde an US-Uni angeschossen
Ermittler sichern am Tatort Spuren.
Tess Crowley/The Deseret News/AP

Jason Chaffetz, ehemaliger Parlamentarier aus Utah, war Augenzeuge und schilderte das Attentat dem Sender Fox News. Kirk habe gerade eine Frage zu „Transgender-Schützen” und Tätern von Schusswaffenangriffen mit vielen Opfern beantwortet - „und mittendrin fiel der Schuss”. Wie auf Aufnahmen der Tat zu sehen ist, brach Kirk daraufhin zusammen und Blut strömte aus dem Hals des 31-Jährigen. Kirks Leibwächter brachten ihn auf einer Trage fort.

„Sobald der Schuss gefallen war, fiel er nach hinten”, sagte Chaffetz über Kirk. „Alle gingen in Deckung... viele Menschen begannen zu schreien und dann sind alle gerannt.”

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Die Suche nach dem Täter

Rechtskonservativer Aktivist Kirk erschossen
Die Trauer um Charlie Kirk ist groß, viele Menschen gedenken dem 31-Jährigen
Ross D. Franklin/AP/dpa

Utahs Sicherheitsbehörden gehen von einem „gezielten Angriff” auf Kirk aus. „Es wird angenommen, dass der Täter vom Dach eines Gebäudes auf den Ort der öffentlichen Veranstaltung im Hochschulhof feuerte”, hieß es in einer Erklärung von Utahs Ministeriums für öffentliche Sicherheit. Der Schütze soll dunkle Kleidung getragen haben.

Zwei Männer wurden festgenommen, aber nach einer Befragung bereits kurze Zeit später wieder freigelassen. Keiner der beiden habe „Verbindungen zu dem Schusswaffenangriff”, erklärten die Behörden. Gegen einen Mann namens George Z. wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Behinderung der Strafverfolgungsbehörden eingeleitet.

Die Suche nach dem Täter geht weiter. Präsident Trump kündigte an: „Meine Regierung wird alle finden, die zu dieser Gräueltat und jeder anderen Form von politischer Gewalt beigetragen haben, auch die Organisationen, die diese finanzieren und unterstützen.”

Reaktionen aus der Politik

Trump selbst verkündete Kirks Tod in seinem Online-Netzwerk Truth Social. „Er wurde von allen geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr bei uns”, erklärte der Präsident und ordnete in einem ungewöhnlichen Schritt Trauerbeflaggung in den USA an.

In einem Video auf Truth Social sagte Trump, dies sei „ein dunkler Moment für Amerika”, und machte er die „radikale Linke” für Kirks Tod verantwortlich. Diese vergleiche seit Jahren „wunderbare Amerikaner wie Charlie mit Nazis und den weltweit größten Massenmördern und Kriminellen”.

„Diese Rhetorik ist unmittelbar für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen, verantwortlich und das muss sofort aufhören”, schloss Trump. Aktivisten aus Trumps Maga-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) stellten Kirk als Märtyrer dar, der für konservative Werte gestorben sei.

Auch die oppositionellen Demokraten verurteilten die Gewalttat. Trumps Vorgänger Joe Biden ebenso wie Trumps demokratische Rivalin bei der US-Präsidentschaftswahl 2024, Kamala Harris, erklärten jeweils, politische Gewalt habe „keinen Platz” in den USA. Auch prominente Demokraten wie Ex-Präsident Barack Obama, Senator Bernie Sanders und der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom zeigten sich erschüttert. (afp/lha)

Verwendete Quellen: afp