Tödliches Stalking!Hat jahrelanger Psychoterror eines Paares eine junge Frau (18) in den Tod getrieben?

Pausenlose Anrufe und Verfolgungen mit dem Auto: Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten die 18-Jährige regelrecht terrorisiert haben.
Pausenlose Anrufe und Verfolgungen mit dem Auto: Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten die 18-Jährige regelrecht terrorisiert haben.
Julian Stratenschulte/dpa

Bedrohungen, Verfolgungen und pausenlose Anrufe!
Hat das jahrelange Stalking eines Paares zum Tod einer jungen Frau geführt? Gemeinsam sollen eine 20-Jährige und ein 24-Jähriger die Ex-Freundin des Angeklagten jahrelang terrorisiert haben. Im November 2022 soll die 18-Jährige dann keinen anderen Ausweg mehr gesehen haben, als sich das Leben zu nehmen.

Jahrelanger Psychoterror

Der Vorwurf gegen das junge Paar wiegt schwer: Devin A. und die Zoe B. wird Nachstellung mit Todesfolge vorgeworfen. Am Mittwoch (5. Februar) beginnt am Landgericht Braunschweig unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess.

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Laut Staatsanwaltschaft Braunschweig sollen die beiden Angeklagten beschlossen haben, der 18-jährigen Ex-Partnerin des Mannes das Leben zur Hölle zu machen: pausenlose Anrufe mit unterdrückter Nummer, fast tägliches Vorbeifahren an ihrem Haus, Auflauern auf der Joggingstrecke. Außerdem sollen die beiden Angeklagten die 18-Jährige mit dem Auto mehrmals verfolgt und umkreist haben. Devin A. und Zoe B. sollen die junge Frau nicht mehr in Ruhe gelassen haben.

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Zwischen einem und zehn Jahren Freiheitsstrafe möglich

Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Die 18-Jährige hat im November 2022 keinen Ausweg aus dieser Situation gesehen und beging Suizid. Für Nachstellung mit Todesfolge kann es für Devin A. und Zoe B. eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren geben.

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Im weiteren Verlauf des Prozesses sind 14 weitere Verhandlungstage angesetzt. Rund 50 Zeugen sind geladen, darunter die Eltern und der Bruder des Opfers. Ein Urteil wird Anfang April erwartet. (dpa/lmi)

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.