Trauer um Liora Argamani
Befreite Hamas-Geisel Noa - jetzt stirbt ihre Mutter an Hirnkrebs

Hat sie mit dem Sterben gewartet, bis sie ihre geliebte Tochter noch einmal umarmen konnte?
Drei Wochen ist es her, dass die Nachricht von der Befreiung der Hamas-Geisel Noa um die Welt ging. Es war der letzte Wunsch ihrer Mutter, die an Krebs im Endstadium litt. Nun ist sie tot. Liora Argamani wurde nur 61 Jahre alt.
Noas Schicksal ging um die Welt
Am 8. Juni hatte sich der Wunsch von Laura Argamani erfüllt. Noa wurde gemeinsam mit drei anderen Geiseln aus den Fängen der Hamas befreit. Das Schicksal der jungen Frau und ihrer aus China stammenden Mutter hatte große Anteilnahme ausgelöst.

Noa Argamani war zu einer Ikone der Geiselkrise geworden, nachdem sich ein Video ihrer Entführung von einem Musikfestival im Süden des Landes beim Hamas-Terrorangriff auf das Land am 7. Oktober verbreitete. „Tötet mich nicht!“, schrie sie, als sie von ihren Peinigern auf einem Motorrad fortgebracht wurde.
Video: Noa Argamani und drei weitere Geiseln endlich frei!
„Sie konnte ihr einfach nicht sagen, was sie ihr acht Monate lang sagen wollte“
Ihre Mutter hatte in Videos um Noas Freilassung gefleht. Sie wolle ihr Kind vor ihrem Tod unbedingt noch einmal sehen, sagte die an einem Hirntumor leidende Frau. Nach Erfüllung dieses Wunsches sagte Noas Vater Jaakow Argamani, Liora befinde sich in einer „sehr schwierigen Situation“ und habe das Wiedersehen mit ihrer Tochter kaum registriert. „Ich glaube, dass sie verstanden hat, dass Noa befreit worden ist“, sagte er weiter. Aber sie „konnte ihr einfach nicht sagen, was sie ihr acht Monate lang sagen wollte“, zitieren ihn israelische Medien.
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Noa Argamani hatte Ende Juni in einer emotionalen Video-Botschaft zur Überwindung des Hasses aufgerufen. „Ich wünsche uns allen friedlichere Tage, ruhigere Tage, an denen wir von Familie, Freunden und guten Menschen umgeben sind. Am wichtigsten ist, dass wir lernen, zu lieben und nicht zu hassen“, sagte die 26-Jährige darin.
Noch immer werden 120 Geiseln vermisst
Am 7. Oktober vergangenen Jahres waren bei einem Terrorangriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel etwa 1.200 Menschen ermordet worden; rund 250 weitere wurden als Geiseln verschleppt. Noch immer sollen sich bis zu 120 von ihnen im Gazastreifen befinden. Es wird jedoch vermutet, dass etwa ein Drittel von ihnen bereits nicht mehr am Leben ist. (mit dpa und ap)