Kochen, Geschirr abspülen und Todesängste Nur SO durfte sich Hamas-Geisel Noa draußen bewegen

Ihr Schicksal geht unter die Haut!
Nach der Entführung vom Nova-Musikfestival wird sie bei einer Familie festgehalten. Jetzt nach ihrer Befreiung spricht Noa Argamani über ihre Zeit als Geisel im Gazastreifen. Nach der Entführung am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival wird sie in eine Wohnung gebracht und muss dort für die Familie kochen und abwaschen. Manchmal habe sie Todesängste gehabt.
Zwei männliche Geiseln werden getötet
Die Bilder gehen um die Welt - als die 26-jährige Noa Argamani auf einem Motorrad vom Musikfestival brutal entführt wird. Zunächst wird sie mit zwei männlichen Geiseln festgehalten, später werden beide getötet. Bei einem gehe man davon aus, dass er bei einem israelischen Angriff ums Leben kommt, der andere wird von den Kidnappern ermordet. Ihrer Familie erzählte Noa Argamani laut der Seite ynet, sie habe gesehen, wie eine Rakete in das Haus eingeschlagen sei und dabei Angst um ihr eigenes Leben gehabt.
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Sie darf nur verkleidet als arabische Frau raus
Während der Zeit lernt Argamani gut Arabisch und wird zu einer Art Repräsentation für andere weibliche Geiseln, mit denen sie zeitweise festgehalten wird. Laut israelischen Angaben wird sie in einer Wohnung von palästinensischen Zivilisten in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat festgehalten. Sie darf nur selten nach draußen gehen und wenn, dann nur verkleidet als arabische Frau. Sie steht immer unter Bewachung. Regelmäßig muss sie für die Familie kochen und Geschirr abspülen. Auch das Duschen war während ihrer Gefangenschaft bei der Terrororganisation Hamas nur selten möglich. Sie habe die Familie, die sie festgehalten habe, immer wieder darum bitten müssen. Essen sei ihr allerdings zur Verfügung gestellt worden, berichtet die Zeitung Welt.
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Bei der Befreiung werden 274 Palästinenser getötet
Am Samstag (8. Juni) werden sie und drei weitere Geiseln in einem dramatischen Militäreinsatz befreit. Laut Armee kommt es dabei zu heftigen Gefechten mit bewaffneten Palästinensern. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde werden 274 Palästinenser getötet.
Endlich kann sie ihre schwerkranke Mutter treffen
Nach 246 Tagen ist Noa Argamani frei - nun kümmert sie sich intensiv um ihre Mutter, die Krebs im Endstadium hat. Die Frau aus China bittet in den vergangenen Monaten immer wieder darum, ihre Tochter noch einmal sehen zu können. Am Sonntag ist befreite Tochter zwei Stunden lang allein mit ihrer Mutter im Behandlungszimmer. Auch ihre Tanten sind inzwischen aus China angereist, um sie zu treffen. Der Vater hatte berichtet, beim ersten Treffen am Samstag habe die Mutter wegen ihres angeschlagenen Zustands kaum auf ihre Tochter reagieren können. Sie hat einen Hirntumor vierten Grades. „Ich glaube, dass sie verstanden hat, dass Noa befreit worden ist“, sagt der Vater. „Sie konnte ihr einfach nicht sagen, was sie ihr acht Monate lang sagen wollte.“ (dbl mit dpa)