Suche nach Hobby-Schatzsucher Oliver K. offiziell beendet, aber... Für seinen vermissten Freund begibt sich Daniel in extreme Gefahr

Sie wollen ihn unter allen Umständen finden!
Das letzte Lebenszeichen von Oliver K. liegt zwei Monate zurück. Seit dem 8. Oktober wird der 34-Jährige in Annaberg-Buchholz (Sachsen) vermisst. Dort soll der Hobby-Schatzsucher illegal in einen Stollen eingefahren und verschüttet worden sein, vermuten die Behörden. Die offizielle Suche ist zwar zu Ende, doch Daniel Sonntag, Freund des Vermissten seit Kindertagen, macht auf eigene Faust weiter – und begibt sich dabei selbst in Lebensgefahr.
Sonntag: „Wir haben es für unseren Freund getan”
Die dunklen Gänge des alten Stollens gleichen einem Irrgarten. Ein Schacht reiht sich an den nächsten, wie ein „Schweizer Käse”, beschreibt Daniel Sonntag die unterirdische Umgebung im Interview mit RTL. Einige Abzweigungen sind verschüttet, in anderen Gängen steht Wasser. Die Suche nach seinem Freund ist Sonntag eine Herzensangelegenheit. Er weiß, dass er sich selbst dabei in Lebensgefahr begibt: „Wir haben uns wirklich unter extremer Gefahr befunden. Es kann ja alles einstürzten. Wir haben es für unseren Freund getan, da wir alle zusammenhalten.“
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Geheime Suche in der Nacht

Seit dem 8. Oktober sind Daniel Sonntag und seine Verlobte Nicole Graupner (45) aktiv an der Suche beteiligt, hunderte Leute hätten sich bei ihnen gemeldet und wollten helfen, erzählt der 39-Jährige im Gespräch mit RTL. Oliver K. aufzugeben kommt für ihn nach dem Ende der offiziellen Suchmaßnahmen nicht infrage. In einer illegalen Nacht-und-Nebel-Aktion steigt er selbst mit einer kleinen Gruppe von Hobby-Bergleuten in den Stollen. „Es wusste niemand etwas davon, es ist alles nachts geschehen, dass niemand davon irgendwas mitbekommt“, erklärt er. Denn eigentlich darf sich die Gruppe dort nicht aufhalten.
Bisher konnte Sonntag keinen richtigen Erfolg verzeichnen. Unter Tage habe er weitere Gummistiefel und Werkzeug gefunden, etwa hundert Meter entfernt von der Stelle, wo die Behörden Oliver K. vermuteten. Ansonsten fand er die Patronenhülse einer Pistole. Die, so glaubt er, habe dort jedoch schon länger gelegen. Aber vom Hobby-Schatzsucher selbst, fehlt nach wie vor jede Spur. Eine Leiche konnte Sonntag mit seiner Gruppe nicht entdecken.
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Ermittler vermuten Oliver in verschüttetem Schacht
Die Behörden geben die Suche nach dem Schatzsucher Ende Oktober auf. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Vermisste sich noch lebend im Stollen befinde, heißt es. Der 34-Jährige sei vermutlich bei einem Einsturz in dem stillgelegten Bergwerk ums Leben gekommen. Eine Bergung aus dem maroden Schacht – viel zu teuer.
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Oliver K.s Familie bekommt wohl nie Gewissheit, was ihrem Sohn passiert ist. Und dabei war das ihr einziger Wunsch. „Bitte holt meinen Sohn aus dem Berg“, appelliert der Vater von Oliver K. während der Suche nach seinem Sohn. Die Hoffnung, den 34-Jährigen lebend zurückzubekommen, sinkt nach dessen Verschwinden schnell. Viel zu kalt sind die Tage nach Olivers Verschwinden. Trotz aller Hindernisse halten die Freunde und die Familie von Oliver an ihrer Hoffnung fest. Sie sind entschlossen, für ihren vermissten Freund und Bruder zu kämpfen, um ihm ein würdiges Ende zu ermöglichen.