Wie ein Kölner mit Funden und Followern Geld verdient
Der „Indiana Jones vom Rhein“ – Auf Schatzsuche mit Carsten Konze
Träumen Sie manchmal davon, einen echten Schatz zu finden? Für Carsten Konze aus Köln ist das Alltag. Er ist einer der wenigen professionellen Schatzsucher in Deutschland. Er ist bekannt als der „Indiana Jones vom Rhein“. Mit Metalldetektor und Schaufel durchforstet er Wälder, Felder und Strände. Immer auf der Suche nach historischen Artefakten. Dabei geht es nicht nur um den Fund selbst, sondern um die Geschichte dahinter.
Eine Jagd mit Leidenschaft
Seit 13 Jahren ist Carsten Konze auf Schatzsuche. Seine Motivation? „Wenn man einmal Gold gefunden hat, dann will man dieses Gefühl immer wieder haben“. Das ist Adrenalin pur, wie Ostern und Weihnachten zusammen”, sagt er. Doch nicht alles, was aus dem Boden kommt, ist wertvoll. Rund 85 Prozent seiner Funde sind Schrott. Trotzdem gibt er nicht auf, denn manchmal landet er den ganz großen Treffer.
Historischer Fund aus dem Mittelalter
Dieses Mal hat sich die Suche besonders gelohnt. Auf einer alten Handelskreuzung des Mittelalters stößt er auf einen spektakulären Fund: eine mittelalterliche Fibel, eine Gewandspange, die rund 1000 Jahre alt ist! „Das gibt’s doch nicht! 1000 Jahre alt! Das ist ja unfassbar!“, ruft Konze aus, während er den Fund begeistert begutachtet. Doch darf er ihn behalten? Historisch bedeutende Entdeckungen müssen der Stadt gemeldet werden. Sie entscheidet dann, ob sie in den Besitz des Finders übergehen kann oder abgegeben werden müssen.
Mehr als nur ein Hobby
Konze ist nicht nur Schatzsucher, sondern auch Social-Media-Star. Mehr als 437.000 Menschen verfolgen seine Abenteuer online. Mit seiner Leidenschaft verdient er Geld – durch Werbepartnerschaften und Kooperationen. Doch nicht nur das: Er wird auch oft für gezielte Suchaufträge engagiert. Etwa um verlorene Eheringe zu finden oder im Auftrag von Städten nach historischen Objekten zu suchen. „Wenn ich verlorene Gegenstände den Leuten zurückgeben kann, wo wirklich viel dran hängt, das ist ein unglaubliches Glücksgefühl“, erzählt er.
Schätze aus der Vergangenheit
Die 1000 Jahre alte Fibel war nicht das einzige Highlight. Konze findet zudem einen Heiligenanhänger aus dem 19. Jahrhundert, alte Pistolenmunition und eine Musketenkugel aus der Napoleonzeit. „Damit haben sie sich hier im 18. Jahrhundert beschossen. Und Napoleon war ja auch in Köln!“, erklärt er. Die nächsten Suchtrips sind bereits geplant. Es geht auch nach Finnland und Polen. Denn die Jagd nach Geschichte endet nie – und wer weiß, welcher verborgene Schatz als nächstes ans Licht kommt.