Trauer in Schweden
„Ich liebe dich” – Salim (28) ruft seine Verlobte an, bevor er bei Schul-Massaker stirbt
Es sind Worte, die direkt ins Herz treffen.
Kurz bevor er stirbt, ruft Salim Karim Iskef (28) seine Verlobte Kareen Alia an, um ihr ein letztes Mal zu sagen, dass er sie liebt.
Salim und Kareen wollten im Sommer heiraten

Wie der schwedische Sender TV4 berichtet, bittet der schwer verwundete Krankenpflegeschüler Kareen im Videoanruf, sich um seine Mutter und sich selbst zu kümmern. Dann bricht das Gespräch ab. Als sie zurückruft, bleibt der Bildschirm dunkel. Wenig später erfährt sie, dass Salim tot ist.
Zehn Tote bei Amoklauf in Schweden
Am Dienstagmittag bricht die Hölle über die Campus Risbergska Schule in der Stadt Örebrö herein. Ein Mann erföffnet das Feuer auf Schüler und Lehrer. Elf Menschen sterben, darunter ist auch der Täter.
Salim ist einer der Ermordeten. Der 28-Jährige besucht die Schule, um eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu machen. Er und Kareen planen, diesen Sommer zu heiraten. Jetzt sind all ihre Träume zerstört.
Salims Schwester: „Wie soll ich ohne ihn leben?”

Seit Dienstag ist für Salims Familie nichts mehr wie es war. Seine Schwester Hanan Eskif sagt dem schwedischen Sender TV4: „Wir haben unser ganzes Leben zusammen verbracht. Wir haben zusammen gearbeitet, wir haben zusammen studiert, wir sind zusammen in die Kirche gegangen. Mein ganzes Leben habe ich mit ihm verbracht, wie soll ich ohne ihn leben?“
Was wir über den Täter wissen
Polizisten finden den Täter mit drei Schusswaffen und zehn leeren Magazinen tot am Tatort. Die Behörden vermuten, dass er sich selbst das Leben nahm. Mittlerweile ist klar: Der Mann hat legale Lizenzen für vier Schusswaffen besessen. Hinweise auf terroristische Motive gibt es nicht, doch die genauen Hintergründe für die Wahnsinnstat bleiben unklar.

Salims Familie floh 2014 vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Schweden. Sie suchten eine neue Chance, ein neues Leben. Doch nun verlieren sie ihren Sohn durch einen sinnlosen Akt der Gewalt. Hanan Eskif: „Wir schauen immer wieder aus dem Fenster und denken, dass er vielleicht zurückkommt und an die Tür klopft, und dass wir sie öffnen müssen. Wir schlafen nicht, wir essen nicht, wir trinken nicht. Nichts, wir sitzen einfach da und schauen hinaus.” (kra)