Wie vom Erdboden verschluckt!

Großvater reist 8.000 Meilen zur Abschlussfeier seines Enkels und verschwindet spurlos

Anna Prange (2.v.r) und andere Absolventen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn werfen am Samstag (10.07.2010) auf dem Campus in Talare gekleidet ihre Barette in die Luft. Rund 1000 Studenten nahmen an der Abschlussfeier teil. Foto: Julian Stratenschulte dpa/lnw  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Feier findet schließlich ohne den Senior statt. (Symbolbild)
dpa, Julian Stratenschulte

Sein Verschwinden ist mehr als mysteriös!
Für den großen Tag ihres Enkelsohns reisen Reuben Waithaka und seine Frau extra aus Kenia in die USA. Mit im Gepäck hat das Paar alte Familienfotos und Reuben hat für seinen Sohn und Enkelsohn passende afrikanische Hemden mitgebracht. Doch die drei Männer kommen nicht mehr dazu, sie gemeinsam zu tragen. Denn kurz nach der Ankunft in Alabama verschwindet der 72-Jährige plötzlich spurlos!

Hier verliert sich seine Spur

Am Tag von Reubens Verschwinden scheint erst nichts ungewöhnlich zu sein. Mit seiner Frau Elizabeth Barua kommt der Senior Ende Mai bereits eine Woche vor der Abschlussfeier in Alabama an. Einen Tag später verlässt der 72-Jährige alleine das Haus. Die Kamera an der Haustür der Familie zeigt, wie er um 11.08 Uhr in die Auffahrt tritt.

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Reuben Waithaka ist bereits seit Ende Mai verschwunden.
Reuben Waithaka ist bereits seit Ende Mai verschwunden.
Calera Police Department

Reuben ist ordentlich gekleidet, als er das Grundstück verlässt. Er trägt ein blau-weiß kariertes Hemd und schwarze Schuhe. Etwa eine halbe Stunde später fängt eine zweite Überwachungskamera ein, wie der Senior zwei Meilen entfernt eine Tankstelle betritt. Dabei wirkt er noch dem Angestellten freundlich zu, geht zur Toilette und verlässt das Gebäude anschließend durch die Hintertür. Danach wird er nie wieder gesehen!

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Setzte Waithaka die weite Reise zu?

Das plötzliche Verschwinden ist ein Schock für die Familie. Besonders Enkel Byron ist fassungslos: „Er ist gerade erst angekommen. Und dann war er weg.” Die Abschlussfeier findet schließlich ohne seinen Opa statt und auch sieben Wochen später gibt es noch immer kein Lebenszeichen von dem 72-Jährigen.

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Waithakas Familie macht sich große Vorwürfe. „Vielleicht wäre mein Vater noch bei uns, wenn ich sie nicht eingeladen hätte.“ Wie konnte der 72-Jährige nur mitten am Tag verschwinden? Eine Theorie der Familie ist, dass Reuben an einer unerkannten Demenz oder einer anderen Erkrankung litt, die erst durch den Stress der weiten Reise ausgebrochen sein könnte. Rückblickend habe der Senior bereits auf dem Weg in die USA unruhig und verwirrt gewirkt.

Behörden orten Handy in Frankfurt

Mit Hubschraubern, Drohnen, Geländefahrzeugen und Suchhunden durchkämmt die Polizei die Stadt und umliegende Waldgebiete, bisher ohne ein Ergebnis. In Zusammenarbeit mit den kenianischen Behörden konnten sie jedoch das Handy des Seniors orten: In Frankfurt! Dort könnte Reuben das Gerät aber schon während der Anreise verloren haben. Die Familie gibt ihren Großvater nicht auf, verteilt weiter Flyer in der Stadt und an durchreisende Trucker. Es ist vor allem die Ungewissheit, die ihnen keine Ruhe lasse. (okr)