„Fühle mich völlig unsichtbar“
Schicksalhafter Fehler! Caitlin (26) ist die Frau, die eigentlich nicht existiert

Dieser bürokratische Albtraum endet einfach nicht!
Caitlin wurde als Baby nicht offiziell registriert. Noch heute fehlen der 26-Jährigen wichtige Papiere, um ein selbstständiges Leben führen zu können. Ohne ihre Tante hätte sie nicht einmal ein eigenes Bankkonto eröffnen dürfen! Wie konnte das bloß passieren?
Caitlin existiert rechtlich nicht – wie ist das möglich?
Die Engländerin Caitlin Walton (26) aus Gateshead wird von der Regierung als Einwanderin eingestuft, obwohl sie im Vereinigten Königreich geboren wurde, weil sie keinen rechtlichen Nachweis dafür vorbringen kann.
Doch wie kann das sein?
Wie Caitlin aktuell gegenüber Metro.uk berichtet, hat ihre Mutter, zu der sie keinen Kontakt mehr hat, sie 1997 unter nicht näher bekannten Umständen zur Welt gebracht. Danach habe ihre Mutter offenbar keine Geburtsurkunde erhalten. Aber davon hörte Caitlin wohl erstmals im Alter von 18 Jahren. Damals zog sie bei ihrer Mutter aus und bei ihrer Tante ein. „Da begann alles aus den Fugen zu geraten“, schildert sie im Interview.
Seitdem befindet sich Caitlin in der bürokratischen Schwebe und versucht ihre Existenz zu belegen. Doch die 26-Jährige ist nicht in der Lage, eine Sozialversicherungsnummer, einen Reisepass oder einen Führerschein zu erhalten, da sie rechtlich nicht existiert.
Als Caitlin zuletzt im Jahr 2019 versuchte, einen Reisepass zu beantragen, teilte ihr das Passamt mit: „Bevor eine Registrierung genehmigt werden kann, müssen wir anhand unabhängiger dokumentarischer Beweise das genaue Datum und den genauen Ort Ihrer Geburt feststellen.“
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„Im Moment meines Todes wäre ich unauffindbar“
Doch so einfach ist das leider nicht.
Denn dafür müsste laut britischen Behörden eine sachkundige Person beim Standesamt Auskünfte zur Eintragung von Caitlins Geburt geben und das Register unterzeichnen. „Da es den Anschein hat, dass die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt werden können, kann die verspätete Registrierung der Geburt nicht genehmigt werden“, hieß es von der zuständigen Behörde weiter.

Wie Caitlin weiter schildert, habe sie es aus diesem Grund nur mit Mühe und der Unterstützung ihrer Tante geschafft, ein Bankkonto zu eröffnen. Ihre Verwandten müssen Caitlin seit ihrem 18. Lebensjahr mit allem versorgen, da sie keine Möglichkeit hat, ihr eigenes Geld zu verdienen. Sie sagt dazu: „Ich möchte einfach nur arbeiten und ein normales Leben führen können, aber im Moment meines Todes wäre ich sogar unauffindbar.“
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Caitlin findet keinen Job, weil sie offiziell nicht existiert
Bisher war es Caitlin aufgrund der Gesamtsituation unmöglich, einen Job zu finden und das belastet sie sehr.
„Ich wollte eine Arbeit bekommen, aber als ich es versuchte, wurde mir klar, dass ich keine Möglichkeit hatte, meine Existenz zu beweisen“, erklärt sie weiter. Selbst eine landesweite Suche nach ihrer Geburtsurkunde in allen Krankenhäusern sei bisher im Sand verlaufen.
Erst seit ihrem dritten Lebensjahr gibt es Dokumentationen über ihren Krankenstatus, die aber leider nicht ausreichen. Caitlin schaltete sogar das Innenministerium ein, das ihr aber bisher nicht weiterhelfen konnte. Auf die Anfrage von metro.uk hat das Innenministerium bislang nicht reagiert.
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„Fühle mich völlig unsichtbar“
„Ich fühle mich völlig unsichtbar“, ärgert sich Caitlin weiter. Sie lebt aktuell im Haus ihrer Tante und versucht zusammen mit einem Rechtsanwalt verzweifelt, sich zeitnah ein eigenes Leben aufzubauen – doch ihre Frustration wächst immer mehr. Denn noch ist kein Ende dieses Bürokratie-Horrors in Sicht.
Doch Caitlin hofft durch ihre Geschichte zumindest auf ihr Schicksal aufmerksam machen zu können.