Spur-Hopping, Alternativ-Routen, Google Maps

Durch diese Staufehler steht ihr noch länger!

Urlauber, die nicht in der Schweiz verweilen, sollen nach dem Willen einiger Parlamentarier künftig zahlen. (Archivbild)
Diesen Anblick hasst jeder, der mit dem Auto in den Urlaub fährt. Aber was mache ich, wenn plötzlich alles steht?
Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa
von Thorsten Berger

Und plötzlich sind da nur noch Bremslichter!
Wer im Sommer mit dem Auto verreist, muss auch mit Staus rechnen. Kaum eine Strecke in Richtung Meer oder Berge, die nicht irgendwann verstopft. Aber was machen wir am besten, wenn die Stimme im Radio vor zehn Kilometern zäh fließendem Verkehr warnt, oder plötzlich vor uns ein Stauende auftaucht? Runter von der Autobahn? Spuren hoppen? Oder Augen zu und durch? Hier findet ihr die Antworten.

Lohnt es sich, im Stau die Spur zu wechseln?

Darauf hat der ADAC eine sehr klare Antwort. „Der Spurwechsel sorgt dafür, dass der Vorteil der kurzzeitig schnelleren Spur sofort wieder aufgehoben wird”, sagt Thomas Müther vom ADAC Nordrhein. Woran liegt das? Wenn wir die Spur wechseln, muss der Fahrer hinter uns meist etwas bremsen. Das setzt sich wie ein Dominoeffekt nach hinten durch und macht den Stau nur noch länger – und die Gefahr von Unfällen größer. Vielleicht bringt es uns in diesem Moment einen kurzen Vorteil – aber da andere es vor uns auch versuchen, hebt es sich meist wieder auf.

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Welche Spur ist bei Stau am schnellsten?

Oder anders gefragt: Gibt es im Stau überhaupt „schnellere” Spuren? Wie oben gesehen, gibt es die eigentlich nicht. Mit einer Einschränkung: Auf der ganz rechten Spur stauen sich meist die Lastwagen. Hier lohnt es sich schon, die Spur zu wechseln. Denn Lastwagen fahren deutlich langsamer an und so kommt es hier gerne zum kompletten Stillstand.

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Sollte ich die Autobahn bei Stau einfach verlassen?

Auch hier hat der ADAC eine klare Antwort. „Über Landstraßen zu fahren, bringt nur selten einen Vorteil”, erklärt Thomas Müther. In der Regel sind wir nicht die Einzigen, die auf diese Idee kommen und so lassen wir an Kreuzungen und an Ampeln Nerven liegen. Aus einem großen Stau werden viele kleine Mini-Staus. Erst ab einer Länge von zehn Kilometern Stillstand auf der Autobahn und mehr könnte sich das lohnen. Und natürlich bei Vollsperrungen. Aber da leitet die Polizei oft auch alle Autos ab.

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Was ist mit Alternativ-Routen, die das Navi vorschlägt?

Hier liegt die Tücke darin, dass nicht nur ihr diese Alternativ-Routen angeboten bekommt, sondern auch tausende andere Fahrer. Was am Anfang eines Staus vielleicht noch eine gute Idee ist, wird bei zunehmender Zeit zum Risiko. Denn dann verstopfen plötzlich all die anderen Autos, die mit euch dem Ratschlag folgen, die Route. Ihr solltet also wissen, ob der Stau noch relativ neu ist.

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Stau auf dem Weg in den Urlaub: Augen zu und durch?

So unbefriedigend es kling: Ja! Wenn ihr euch vor Ort nicht auskennt und der Stau nicht zum kompletten Stillstand führt, hilft euch Hopping oder eine Alternativroute meist nicht weiter. Also haltet durch und freut euch so lange vielleicht schon mal auf euer Urlaubsziel.