Eigenbeteiligung schießt in die Höhe
Kosten-Hammer für Pflegebedürftige! Heimplatz wird deutlich teurer

Die Kurve geht weiter nach oben!
Für Pflegebedürftige, die auf einen Platz in einem Heim angewiesen sind, wird es im neuen Jahr erneut teurer. Die Kosten für den Eigenanteil schießen in die Höhe – zum großen Leid von Betroffenen und Angehörigen.
Eigenbeteiligung fast 300 Euro teurer
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen erneut tiefer für einen Heimplatz in Deutschland in die Tasche greifen. Wie eine der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegende Auswertung des Ersatzkassenverbands zeigt, sind die selbst zu zahlenden Anteile für Pflegebedürftige weiter gestiegen.
Lese-Tipp: Für Papa Henrys (99) größten Wunsch - Paar verlegt Hochzeit ins Pflegeheim
So kletterte etwa die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im ersten Jahr des Heimaufenthalts im Bundesschnitt binnen eines Jahres von 2.687 auf 2.984 Euro Anfang 2025. Die regionalen Unterschiede betragen dabei mehrere Hundert Euro – am höchsten lag der Wert in Bremen mit 3.456 Euro, am niedrigsten in Sachsen-Anhalt mit 2.443 Euro.
Video-Tipp: Braut überrascht Oma (77) im Pflegeheim – damit sie ES sieht
„Ständiger Aufwärtstrend“
Der Verband der Ersatzkassen (vdek), zu dem etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit gehören, spricht von einem „ständigen Aufwärtstrend.“ Weder von der Pflegekasse gezahlte Zuschläge noch eine Erhöhung der Pflegeleistungen zu Jahresbeginn hätten diesen abbremsen können.
Zum 1. Januar sind die Pflegeleistungen um 4,5 Prozent gestiegen. So sind etwa die sogenannten Pflegesachleistungen, also die Gelder für professionelle häusliche Hilfe für Pflege, Betreuung und Haushaltsdienste in häuslicher Umgebung, beim höchsten Pflegegrad 5 von 2.200 auf 2.299 Euro gestiegen. Der Betrag für vollstationäre Pflege stieg bei Grad 5 von 2.005 auf 2.096 Euro.
Lese-Tipp: Erotikvideo-Skandal im Pflegeheim – Polizei ermittelt
Auch der Beitragssatz der Pflegeversicherung ist zum Jahreswechsel angehoben worden, um 0,2 Prozentpunkte. Der Beitragssatz reicht von 2,6 Prozent für Menschen mit fünf Kindern oder mehr bis zu 4,2 Prozent für jemanden ohne Kinder. Für ein Kassenmitglied mit einem Kind liegt er bei 3,6 Prozent.
Anzahl der Pflegebedürftigen steigt
Seit Jahren fordern Experten weitere Reformen im Pflegesystem. Hintergrund ist die steigende Zahl der Pflegebedürftigen. So waren im Dezember 2023 in Deutschland knapp 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig – nach knapp 5,0 Millionen im Dezember 2021.
Lese-Tipp: Altwerden de luxe! So lebt es sich im Pflegeheim für Superreiche
Der starke Anstieg lag laut Statistischem Bundesamt unter anderem an nachlaufenden Auswirkungen einer Reform von 2017. Seither werden Menschen eher als pflegebedürftig eingestuft als zuvor, etwa Demenzkranke. Knapp neun von zehn Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Die Zahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen stieg von Dezember 2021 bis 2023 leicht um 6.000 auf knapp 800.000. (fkl, mit dpa)