Bahnbrechende Erkenntnisse! Zeigt dieses Michelangelo-Fresko eine Frau mit Brustkrebs?

Mehrere hundert Jahre alt und dennoch fortschrittlich!
Ein Team aus internationalen Forschern hat sich Michelangelos Deckenmalerei in der Sixtinischen Kapelle noch einmal genauer angesehen – und dabei eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Der italienische Maler und Bildhauer malte scheinbar schon damals eine Frau mit einer einseitig verformten Brust, sprich einer Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist.
Michelangelo: Frau mit Brustkrebs als symbolische Bedeutung für Krankheiten und den Tod
„Die Sintflut” – die erste Szene, die Michelangelo Buonarroti an die Decke der Sixtinischen Kapelle malte. Unzählige Menschen bestaunen das Fresko seit hunderten von Jahren. Die bunte Malerei erstreckt sich auf einer riesigen Fläche über die Decke der symbolträchtigen Kirche, zeigt unter anderem Szenen aus dem Alten Testament. Außerdem sind über 300 Personen und Figuren zu sehen.
So auch eine Frau mit Brustkrebs, wie Experten aus Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte, Medizin, Genetik und Pathologie jetzt festgestellt haben. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Online-Medizinjournal Science Direct.
In dem entsprechenden Auszug heißt es: „Auf der rechten Seite des Freskos ist eine Frau mit abnormaler Brustmorphologie dargestellt, und die Art ihrer Krankheit wird anhand der Leitlinien für die Ikonodiagnose untersucht.” Das internationale Team sei sich sicher, „dass es sich bei der dargestellten Pathologie wahrscheinlich um Brustkrebs handelt, der wahrscheinlich mit der symbolischen Bedeutung des unausweichlichen Todes zusammenhängt, wie sie im Buch Genesis zum Ausdruck kommt.”

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Heißt: Michelangelo malte die Frau mit Absicht. Ein Zufall, dass es sich einfach nur um eine verformte Brust handele, die im Laufe der Zeit in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird von den Experten klar verneint.
Alleine schon deswegen, weil die rechte Brust im Vergleich „intakt” aussieht und auch die anderen Damen des Gemäldes keine solchen Auffälligkeiten an ihren Brüsten aufweisen.
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Forscher sind sich sicher: Brustkrebs-Frau von Michelangelo wurde nicht nachträglich bearbeitet
Wurde die Brust der Frau nachträglich bearbeitet? Schließlich muss das berühmte Weltkulturerbe immer wieder restauriert und instand gehalten werden, wo es doch bereits mehrere Jahrhunderte alt ist. Nein! Auch das konnten die Forscher be- und widerlegen. Anhand alter Fotos könne man erkennen, dass sich weder Form noch Schattierung der weiblichen Brust wesentlich verändert hätten.
Fragt sich nur, wie Michelangelo überhaupt darauf gekommen ist, eine solche, eher moderne Erkrankung darzustellen. Laut den Wissenschaftlern hängt das mit dem Tod zusammen, mit dem der Künstler aus dem 15. Jahrhundert häufig in Berührung gekommen sei. Auch bestimmte Krankheiten seien ihm nicht fremd gewesen, da er wohl schon in seiner Jugend an Sezierungen teilgenommen hat, um dadurch den menschlichen Körper besser studieren zu können.
Wichtig sei den Forschern aber vor allem die Tatsache, dass Michelangelo die Pathologie nicht 1:1 kopiert hat. Ihm stand keine echte, lebende Frau mit Brustkrebs Modell. So heißt es in dem medizinischen Auszug: „Es wurden keine realistischen Porträts in der Szene präsentiert. Es handelt sich eher um die Komposition einer Idee, die auf der Geschichte der Bibel basiert, mit idealisierten Gesichtern und Körpern.”
Nichtsdestotrotz: Seiner Zeit war der italienische Künstler somit um einiges voraus! (vdü)
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