Stilles Örtchen erhitzt die Gemüter
Toiletten-Wahnsinn in Köln – dieses öffentliche WC hat einen eigenen Wachschutz
Muss das wirklich sein?
Das Toilettenhäuschen am Kölner Neumarkt ist von außen schick anzusehen: schwarze Hochglanz-Wände, eine automatische Edelstahltür. Mit einem Dixi-Klo hat diese öffentliche Toilette nicht mehr viel gemein. Doch das ist nicht der Grund, warum die Stadt zwischen Mai 2022 und Mai 2025 rund 360.000 bis 396.000 Euro hingeblättert hat.
Toilette in Köln hat persönlichen Wachschutz: 120.000 Euro Personalkosten pro Jahr!
Das liegt viel mehr daran, dass diese öffentliche Toilette in der Kölner Innenstadt besser bewacht ist als so mancher Juwelier. Täglich neun Stunden lang sitzt ein Mitarbeiter von Köln Service in einem extra Container neben dem Pipi-Container und passt auf. Aber worauf eigentlich? Was es mit dem Toiletten-Wachdienst auf sich hat, erfahrt ihr im Video oben.
Wir haben mal nachgerechnet: Rund 23.000 Menschen haben die Toilette am Neumarkt im vergangenen Jahr benutzt. In derselben Zeit sind etwa 120.000 Euro Personalkosten zur Überwachung angefallen. Bedeutet: Jede der streng bewachten Toilettennutzungen hat umgerechnet mit rund fünf Euro zu Buche geschlagen.
Lese-Tipp: Schwarzbuch prangert Steuerverschwendungen an – aber bringt das überhaupt etwas?
Bei den Summen können die Kölner nur mit dem Kopf schütteln. Und auch Andrea Defeld vom Bund der Steuerzahler kann für diese Ausgaben kein Verständnis aufbringen. Immerhin hat die Stadt Köln derzeit rund sechs MILLIARDEN Euro Schulden. Die dürften sich durch die Eins-zu-Eins-Überwachung der Neumarkt-Toilette wohl kaum reduzieren. Und es gibt so viel günstigere Lösungen, erklärt Andrea Defeld im Interview. Wie die aussehen könnten, erfahrt ihr ebenfalls im Video.