Höchste Qualität? Fehlanzeige!

Bah, Schimmelpilzgifte! Dubai-Schokolade enttäuscht Stiftung Warentest

Gar nicht exquisit: Statt feinsten Zutaten fanden die Experten der «Stiftung Warentest» Schimmelpilzgifte und Fettschadstoffe in Dubai-Schokolade.
Gar nicht exquisit! Statt feinsten Zutaten fanden die Experten der „Stiftung Warentest” Schimmelpilzgifte und Fettschadstoffe in Dubai-Schokolade.
Anna Hirte/dpa-tmn

Viel Hype, wenig dahinter!
Wer sich teure Dubai-Schokolade gönnt, erwartet zu Recht höchste Qualität und ein einmaliges Geschmackserlebnis. Bei den sechs Tafeln, die Stiftung Warentest jetzt probiert hat, ist allerdings weder das eine noch das andere zu holen. Die wenig delikaten Ergebnisse im Überblick.

Bis zu 25 Euro für 100 Gramm: Auch, wenn der Hype sich inzwischen etwas beruhigt hat – die Preise für Dubai-Schokolade sind weiterhin nichts für schwache Nerven. Dafür sollte der Inhalt auch perfekt sein, oder? Deshalb wurden die sechs Produkte bei Stiftung Warentest nicht nur von drei geschulten Prüfpersonen verkostet, sondern auch im Labor auf Inhalts- und Schadstoffe hin untersucht. Das Fazit fällt allerdings ernüchternd aus: „Einzigartigen Geschmack oder herausragende Qualität fanden wir nicht, dafür Schimmelpilzgifte und Fettschadstoffe.”

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Schadstoffe in Tafeln aus Dubai

Zwei Tafeln im Test stammen tatsächlich aus Dubai: Fex Dessert Milk Chocolate Pistachio Kadayif (14,75 Euro pro 100 g) und Le Damas Dubai Chocolate Kunafa & Pistachio (11,00 Euro pro 100 g). In beiden entdeckt das Test-Team Fettschadstoffe, genauer gesagt: 3-Monochlorpropandiol- und Glycidylester, die als möglicherweise krebserregend eingestuft sind. Diese Substanzen kommen häufig in raffiniertem Palmöl vor, das auch in den beiden Schokoladen enthalten ist. In der Schokolade von Le Damas wurden zudem Schimmelpilzgifte, sogenannte Aflatoxine, nachgewiesen. Sie treten häufig in Pistazien auf und gelten als krebserregend.

Immerhin: Mit Auswirkungen auf die Gesundheit sei „durch den Verzehr der Schokoladen zwar nicht zu rechnen”, schreibt Stiftung Warentest. Trotzdem hält das Magazin solche Schadstoff-Funde und das Versprechen höchster Qualität für nicht miteinander vereinbar.

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Üppiger Pistaziengeschmack kaum vorhanden

Auch wenn die Füllung grün leuchtet: Einen kräftigen Pistazien-Geschmack können die Prüfpersonen nur in der Schokolade von Le Damas feststellen - ausgerechnet. Das leuchtet ein, da sie zu 70 Prozent aus Füllung besteht. Bei der Lindt Dubai Style Chocolade Pistazie & Kadayif (6,89 pro 100 g) etwa sind es gerade mal 25 Prozent. Die anderen schmecken nur „allgemein nussig”, mitunter waren auch Noten von Nougatcreme und Spekulatius im Spiel.

Unterschiede gibt es beim Pistazien-Gehalt der Produkte: Drei Tafeln verraten gar nicht erst, wie viel Pistazie drinsteckt. Dabei müssten sie es, da Pistazien für Dubai-Schokolade charakteristisch sind. Bei den drei anderen Tafeln steht auf der Verpackung, wie viel Pistazie enthalten ist: Der Spitzenreiter Chocovia Kadayif Chocolate with Pistachio Dubai Style (7,99 Euro pro 100 g) enthält 19 Prozent, in den zwei anderen steckt etwas mehr als die Hälfte davon (knapp über zehn Prozent).

Pflichtangaben fehlen

Die Inhaltsangaben sind auch der Grund, warum vier der sechs Produkte Stiftung Warentest zufolge so in Deutschland gar nicht hätten verkauft werden dürfen. Denn verpflichtende Angaben fehlen hier nicht nur in Sachen Pistazien. So wurden zum Teil Zusatzstoffe nicht genannt oder Hinweise für Allergiker - etwa auf Sesam - fehlten. Das kann im Fall für Verbraucher gefährlich werden.

Der abschließende Tip von Stiftung Warentest für alle, die die gehypte Schokolade nicht selbst mache wollen: „Vielleicht macht ja auch klassische Pistazienschokolade ohne Dubai-Füllung glücklich. Die gibt’s schon für deutlich weniger Geld.”

Alle Testergebnisse könnt ihr auf test.de einsehen. (dpa/rka)