Echte Wunderwaffe aus der Natur

Mandelöl für Haut und Haare! Dermatologin verrät, was ihr zu Anwendung und Wirkung wissen müsst

Mandel-Öl ist als Beauty-Wunderwaffe bekannt.
Mandelöl ist als Beauty-Wunderwaffe bekannt.
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Ein Öl für alle Fälle?
Mandelöl ist als Beauty-Elixier bekannt und soll sowohl bei der Haut-, als auch bei der Haarpflege wahre Wunder bewirken. Was macht das Öl so besonders und worauf sollte man bei der Anwendung achten?

Süßmandelöl hat eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe

Mandelöl gibt es in zwei unterschiedlichen Varianten: Süßmandelöl und Bittermandelöl. Im Beauty-Bereich findet jedoch nur das Öl der Süßmandel Anwendung. „Bittermandelöl ist nicht geeignet”, erklärt Dr. Simone Vogel, Fachärztin für Dermatologie aus Potsdam, im RTL-Interview.

Süßmandelöl enthalte „viele gesättigte und ungesättigte Fettsäuren sowie die Vitamine A, B, E und D und Tocopherole”. Sie seien für ihre antioxidative Wirkung bekannt. Antioxidantien schützen uns vor sogenannten freien Radikalen, die in hoher Konzentration den Organismus schädigen.

Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung ist Mandelöl ein beliebtes Mittel zur Haut- und Haarpflege. Und auch Dermatologin Dr. Vogel bestätigt: „Mandelöl kann sehr gut an allen nicht seborrhoischen Körperarealen eingesetzt werden.” Also an Körperstellen mit geringer Talgproduktion. An solchen Körperstellen hingegen, die zu einer vermehrten Talgproduktion neigen, sollte man Mandelöl nur sehr bedacht einsetzen. Dazu zählt beispielsweise das Gesicht, die Kopfhaut, das Dekolleté und der obere Rücken.

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Mandelöl für die Haare: Wofür ist es gut und wie wird es angewendet?

Wie wirkt Mandelöl auf die Haare?
Werden Öle auf die Haare aufgetragen, schließen sie die Hornschicht und führen so zu einem schönen Glanz des Haares, erklärt Dr. Vogel. Mandelöl zeichne im Bereich der Haarpflege insbesondere der hohe Anteil an Vitamin A aus. Er „führt zur Zellerneuerung und kräftigt das Haar”.

Anwendung:
Um euren Spitzen und Haarlängen Glanz und Stärke zu verleihen, gebt ihr nach jedem Waschen einfach ein paar Tropfen des Öls ins noch feuchte Haar. Ihr könnt das Öl aber auch in die trockenen Spitzen geben und eurem Haar so ein Fresh up verpassen.

Alternativ könnt ihr auch eine Mandelöl-Kur machen: Hierzu Mandelöl auf die gesamten trockenen Haare geben und die Haare in ein Handtuch einwickeln. Das Ganze könnt ihr mehrere Stunden oder gar über Nacht einwirken lassen. Im Anschluss gründlich auswaschen, fertig.

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Mandelöl für die Kopfhaut: Als Kur wirkt es beruhigend

Welche Wirkung hat Mandelöl auf der Kopfhaut?
Trockene, gereizte und schuppige Kopfhaut ist für viele Betroffene eine Belastung. Nicht nur, weil es schlicht unangenehm ist, wenn die Kopfhaut Probleme macht. Sondern auch, weil Hautschuppen im Haar oftmals mit Schamgefühlen einhergehen.

Mandelöl kann als natürliches Mittel gegen die genannten Probleme eingesetzt werden. Denn es „kann bei trockener, gereizter Kopfhaut beruhigend wirken”, verrät die Dermatologin.

Anwendung:
Allerdings handelt es sich bei der Kopfhaut um ein sogenanntes seborrhoisches Körperareal, das zu vermehrter Talgproduktion neigt. Aus diesem Grund empfiehlt Dr. Vogel, Mandelöl in diesem Bereich lediglich als Kur anzuwenden: Gebt das Öl auf eure Kopfhaut, lasst es für 20 Minuten einwirken und spült es im Anschluss gründlich aus.

Mandelöl hilft bei trockener und empfindlicher Haut

Wieso hilft Mandelöl bei trockener Haut?
„Die Anwendung von Mandelöl kann helfen, den sogenannten transepidermalen Wasserverlust zu verringern”, erklärt Dr. Vogel. Bedeutet: Es kann dabei helfen, dass eure Haut weniger Wasser verliert und austrocknet. Zudem könne man der Haut mit Mandelöl Fett von außen zuführen. Das sei insbesondere für Personen hilfreich, die von Natur aus zu wenig Fett in der Haut und damit eine verminderte Hautschutzbarriere haben.

Anwendung:
Mandelöl kann entweder pur auf die noch feuchte Haut aufgetragen werden. Wer jedoch unter sehr trockener Haut leidet, dem empfiehlt die Dermatologin, „eine Pflegecreme mit Urea anzuwenden, welche Feuchtigkeit in die Haut bringt und anschließend ein Öl anzuwenden, welches diese Feuchtigkeit dann in der Haut hält”.

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Mandelöl im Gesicht? Wem die Dermatologin davon abrät

Ihr seht, Mandelöl kann an fast jeder Körperstelle eingesetzt werden. Grundsätzlich könne es sogar im Gesicht die Hautschutzbarriere stärken, Feuchtigkeit spenden und Antioxidantien und Vitamine in die Haut bringen. Dennoch empfiehlt Dr. Vogel die Anwendung von Mandelöl im Gesicht nur bedingt – und zwar „trockenen Hauttypen, welche einen Mangel an Fett in der Haut ausweisen”.

Der Grund: Mandelöl sei, „wie jedes andere Öl auch, komedogen”. Bedeutet: „Es verschließt die Poren und verhindert damit das Abfließen von Talg.” Das könne zur Entstehung von Pickeln führen.

Menschen mit öliger, fettiger Haut sollten im Übrigen auf die Anwendung aller Öle verzichten, so die Expertin.

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