Er kaufte Zutaten für Bombe bei Ebay

28-Jähriger soll Anschlag geplant haben - Polizei verhaftet Syrer in Hamburg!

In diesem Haus in Hamburg soll der 28-jährige Mann gewohnt und am Dienstagmorgen festgenommen worden sein.
In diesem Haus in Hamburg soll der 28-jährige Syrer gewohnt und am Dienstagmorgen von der Polizei festgenommen worden sein.
RTL Nord

Wegen des Verdachts auf Planung eines Anschlags mit islamistischem Hintergrund haben Spezialkräfte der Bundespolizei am Dienstagmorgen im Hamburger Stadtteil St. Georg einen 28 Jahre alten Syrer verhaftet. Sein vier Jahre jüngerer, in Kempten (Allgäu) lebender Bruder, soll bei den Planungen Beihilfe geleistet haben, teilten Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt und Generalstaatsanwaltschaft Hamburg mit.

Der Mann hatte einen Sprengstoffgürtel gebaut

Die zwei jungen Syrer haben Ermittlungen zufolge einen Anschlag mit einem selbst hergestellten Sprengstoffgürtel auf zivile Ziele geplant – aus einer radikal-islamistischen und jihadistischen Grundhaltung heraus, wie Bundeskriminalamt, des Landeskriminalamt Hamburg und die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg mitteilen. "Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll es darum gegangen sein, Ungläubige mit in den Tod zu reißen. Das heißt also, den Sprengstoffgürtel zur Detonation zu bringen und möglichst viele Menschen mit in den Tod zu reißen", sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering im interview mit RTL.

Der 28-Jährige sei der Hauptbeschuldigte. Er habe seit einigen Wochen über die Onlineplattform Ebay und andere Anbieter Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben. Sein Bruder in Kempten habe ihn in der Tatplanung bestärkt.

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Hamburgs Innensenator Andy Grote schreibt auf Twitter: "Durch die enge Zusammenarbeit der Hamburger Sicherheitsbehörden mit denen des Bundes konnte heute Morgen in Hamburg ein Tatverdächtiger festgenommen werden, der offenbar einen islamistischen Sprengstoffanschlag vorbereitete. Mein Dank geht an die am heutigen Einsatz beteiligten Polizeikräfte und ebenso an alle an den Ermittlungen im Vorfeld Beteiligten für ihre hochprofessionelle und erfolgreiche Arbeit. Der Fall zeigt erneut, wie wachsam und leistungsfähig unsere Sicherheitsbehörden sein müssen, um uns gegen extremistische Anschläge wirksam zu schützen."

Es lag bereits ein Haftbefehl gegen den 28-Jähirgen vor

Gegen den 28-Jährigen lag bereits ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Terrorismusfinanzierung vor, wie es hieß. Mehrere Objekte in Hamburg und in Kempten sowie bei Kontaktpersonen sei am Dienstagvormittag durchsucht worden. Es seien umfangreiche Beweismittel, darunter auch chemische Substanzen sichergestellt worden. An der Aktion seien 250 Polizisten beteiligt gewesen. Auch das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West sowie die Bundespolizei unterstützten die Maßnahmen.

Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gibt es nicht. (dpa/sis/kzi)