Ein Mädchen nach Crash vor Kita gestorben
Witzenhausen: Auto in Kindergruppe gerast - Fahrer unter Mordverdacht
Am Freitagmorgen raste ein Autofahrer vor einer Kita in eine Gruppe Kinder - ein Mädchen starb im Krankenhaus, zwei weitere Kinder wurden schwer verletzt. Die Polizei in Witzenhausen (Hessen) ging zuerst von einem Unfall aus, doch nun wird gegen den 30-jährigen Fahrer unter anderem wegen Mordes und schwerer Körperverletzung ermittelt.
Was war passiert?
Der 30-Jährige war am Freitagmorgen (29.10.) gegen 8 Uhr früh in eine Gruppe von Schulkindern gefahren. Ein 8-jähriges Mädchen stark im Krankenhaus, zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Zunächst schloss die Polizei Alkohol und Drogen als Unfallursache aus- ging aber trotzdem von einem Unfall aus.
Im Laufe der weiteren Ermittlungen meldete sich dann aber bei den Polizeibehörden ein bis dato unbekannter Zeuge, der laut Polizei Angaben machte, „die das (Unfall-)Geschehen in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen“.
Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen wegen Tötungsdelikt auf

„Während der 30-Jährige von der Straße abkam, befand sich der Zeuge unweit der späteren Kollisionsstelle und konnte insoweit Beobachtungen zum Fahrverhalten des 30-Jährigen machen“, teilten die Ermittler am Montag mit. Demnach besteht der dringende Verdacht, dass der 30-jährige eine aktive Lenkbewegung in Richtung der Grundschüler getätigt haben soll – und damit den Tod eines Kindes und die Verletzung mehrerer Kinder vorsätzlich herbeigeführt hat.
Die Staatsanwaltschaft Kassel hat Ermittlungen wegen Heimtückemordes, versuchten Heimtückemordes, vollendeter gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen.
30-Jähriger in psychiatrischem Krankenhaus untergebracht
Am Wochenende wurde die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Die von der Kriminalpolizei Eschwege durchgeführten Ermittlungen brachten der Mitteilung zufolge Anhaltspunkte hervor, die „den Verdacht begründen, dass der 30-Jährige an einer beträchtlichen psychiatrischen Erkrankung leidet“. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass diese ursächlich für die Todesfahrt sind.
„Hinweise für einen extremistischen beziehungsweise terroristischen Hintergrund liegen hingegen nicht vor“, so die Ermittler weiter. Nach der richterlichen Entscheidung wurde der Mann in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. (lgr, swi)