Starkes Comeback - und dann kam der Regen
Fünf-Satz-Krimi: Alexander Zverev in Wimbledon ausgeschieden

Ist das ärgerlich: Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev ist in Wimbledon im Achtelfinale gescheitert. Der an Position vier gesetzte Hamburger verlor am Montag gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime (Nr. 16) ein Match der vielen Wendungen mit 4:6, 6:7 (6:8), 6:3, 6:3, 4:6 und verpasste sein erstes Viertelfinale in London. Bitter!
Wimbledon: Zverev raus, Kerber weiter
Damit vergab der Hamburger die Chance, als erst dritter Deutscher nach Boris Becker und Michael Stich bei jedem der vier Grand-Slam-Turniere die Runde der letzten Acht zu erreichen. Positive News aus deutscher Sicht gab es bei den Damen: Kurz zuvor war Angelique Kerber (33) durch ein 6:4, 6:4 gegen US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff (17) ins Viertelfinale eingezogen.
Regen in Wimbledon: Zverev-Match musste unterbrochen werden
Zverev ging mit der makellosen Bilanz von drei Siegen ohne Satzverlust aus drei Begegnungen ins Duell mit Auger-Aliassime. So klar waren die Kräfteverhältnisse auf dem Court No. 1 aber bei Weitem nicht. War Zverevs Aufschlag in den vorherigen Runden eine sichere Bank, wackelte er diesmal extrem. Alleine zwölf Doppelfehler servierte er in den ersten beiden Sätzen - auch deshalb gab er jeweils einen 4:2-Vorsprung gegen den nahezu fehlerlosen Kanadier aus der Hand.
Zu Beginn des dritten Satzes sorgte der Deutsche dann auch noch für eine Schrecksekunde. Bei einem Ausfallschritt überstreckte sein rechtes Knie, Zverev krümmte sich am Boden vor Schmerzen. Doch er spielte weiter - und auf einmal deutlich griffiger und konzentrierter. Mit einem lauten Jubelschrei feierte er das Break zum erneuten 4:2, diesmal machte er es besser und brachte den Satz nach Hause.
Auger-Aliassime wirkte beeindruckt. Auf einmal lief Zverevs Aufschlag flüssig, er agierte viel selbstbewusster, mit dem Momentum auf seiner Seite ging er in den Entscheidungssatz - und verfiel in alte Muster. Mit drei Doppelfehlern schenkte er seinem Gegenüber das Break, ehe wegen Regens das Dach geschlossen werden musste. Und das Match hatte weitere Wendungen parat, Zverevs nächster Aufschlagverlust zum 3:4 brachte aber die Vorentscheidung.
Federer in die nächste Runde eingezogen
Während Zverev also die Koffer packen muss, darf ein Publikumsliebling weiter bleiben: Der achtmalige Wimbledonsieger Roger Federer hat es zum 18. Mal in das Viertelfinale des Grand-Slam-Turniers geschafft. Der 39-jährige Schweizer besiegte den Italiener Lorenzo Sonego am Montag 7:5, 6:4, 6:2. Mit 39 Jahren und 337 Tagen avancierte Federer zum ältesten Wimbledon-Viertelfinalisten in der Profi-Ära des Tennis.
Die langjährige Nummer eins trifft am Mittwoch entweder auf den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland oder den Polen Hubert Hurkacz. Ihre Partie wurde wegen Regens im vierten Satz abgebrochen und auf Dienstag vertagt. Medwedew lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:1-Sätzen vorn. (ana/sid)