Emotionaler Spendenaufruf ihrer Tante
Wiktoria T. (†16) in Großröhrsdorf erstochen: Schülerin darf in Heimat ihre letzte Ruhe finden
Wiktoria T. auf dem Weg zur ihrer Freundin erstochen - Täter weiter flüchtig
„Mit meinen eigenen Händen habe ich sie nach der Geburt aus dem Krankenhaus geholt – und mit meinen eigenen Händen werde ich sie nach Hause bringen“: Die Tante der getöteten Wiktoria T. (16) aus Großröhrsdorf in Sachsen hat um Spenden gebeten, damit die Leiche ihrer Nichte nach Polen überführt werden kann – mit Erfolg. Es kam genug Geld zusammen, um die Schülerin in ihrer Heimat zu beerdigen.
Kleine Schwester fragt jeden Tag nach der getöteten Wiktoria
„Ich sitze und weine“, schreibt Agata K. auf der Spendenseite „zrzutka.pl“. „Das sind meine ersten Glückstränen seit letztem Mittwoch. (...) An diesem Tag wurde meine Nichte in Deutschland ermordet.“ Mittwoch, der 15. September gegen 15:45 Uhr: Ein Zeuge hatte in Großröhrsdorf die schwer verletzte Wiktoria im Bereich eines Garagenkomplexes gefunden und den Notruf alarmiert. Sanitäter und Notarzt reanimierten die 16-Jährige und brachten sie ins Krankenhaus, wo sie später starb. Der unbekannte Täter ist nach wie vor auf der Flucht.
Christopher Gerhardi von der Staatsanwaltschaft Görlitz sagte RTL: „Wir können nach der Obduktion bestätigen, dass sie mehrere Stichverletzungen hatte und die Todesursache ein darauf folgendes Verbluten ist.“ Das gewaltsame Ende eines viel zu kurzen Lebens. „Drei Jahre lang lebte sie mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Deutschland in der Nähe von Dresden, ist dort zur Schule gegangen. Sie war erst 16 Jahre alt.“ Ihre kleine Schwester frage jeden Tag, „wann Wiktoria wiederkommt“.
Wiktorias Tante: "Werde euch allen für den Rest meines Lebens dankbar sein"
„Wir möchten, dass sie in ihrer Heimatstadt Gorzów Wielkopolski beigesetzt wird, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Sie hatte hier Großeltern, die engste Familie, Freunde und Bekannte“, schreibt Agata. „Wer Wiktoria auch nur ein bisschen kannte, der weiß, wie sie war: Fröhlich, lächelnd.“ So beschreiben es auch Nachbarn der Teenagerin. „Mit meinen eigenen Händen habe ich sie nach der Geburt aus dem Krankenhaus geholt und mit meinen eigenen Händen werde ich sie nach Hause bringen.“
Doch die Kosten einer Überführung „übersteigen unsere Möglichkeiten“, hieß es weiter. „Ich habe deshalb beschlossen, meiner Familie zu helfen, indem ich diese Spendenaktion organisiere. Ich habe noch nie um etwas gebeten, aber ich kann nicht anders. Sie wurde uns brutal genommen!!! Wir wollen sie nach Polen bringen, wo sie hingehört.“
Nun war dieser Spendenaufruf tatsächlich von Erfolg gekrönt, das gesammelte Geld reicht, um Wiktoria nach Hause zu bringen, sie in ihrer Heimat zu beerdigen. „Danke ist nicht genug. Ich werde euch allen für den Rest meines Lebens dankbar sein“, ließ Agata K. die Unterstützer wissen – auch im Namen ihrer Schwester, Wiktorias Mutter, Katarzyny J. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde der Spendenaufruf wieder geschlossen. (cwa)