„Unterkühlt, dehydriert und geschwächt!“
Wer ist so herzlos? Fünf Hundewelpen in Pappkarton entsorgt

Wie skrupellos kann ein Mensch sein? Das fragen sich Tierschützer immer wieder, wenn sie sich mit Fällen wie diesem befassen müssen. Am Montag wurden in Wien fünf Welpen in einem Pappkarton neben einem Altkleider-Container ausgesetzt – sie waren wohl vor kurzem erst geboren, denn teilweise waren sie noch mit der Nabelschnur versehen.
Welpen in „bedenklichem Zustand“

Einem aufmerksamen Passanten ist es zu verdanken, dass die fünf Hundebabys noch am Leben sind. Er hatte die Welpen, die erst wenige Tage alt sind und teilweise noch mit Nabelschnur versehen waren, entdeckt und die kleinen Vierbeiner in das Tierschutzhaus Vösendorf gebracht.
„Bei ihrer Ankunft im Tierschutzhaus befanden sich die Welpen in einem bedenklichen Zustand. Unterkühlt, dehydriert und geschwächt ist es oft schwer einzuschätzen, ob es die Kleinen schaffen werden.“, erklärt Tierheimleiter Stephan Scheidl in einer Mitteilung an die Presse.
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Überlebenschancen? Tierschützer sind „vorsichtig optimistisch“
„Leider sind die Welpen noch nicht aus der gefährlichsten Phase. Wir hoffen aber, dass sie es, trotz ihrer schwierigen Startbedingungen, schaffen und durch die engagierte medizinische Betreuung der Tierpfleger, zu gesunden, starken Hunden heranwachsen“, schreiben die Tierschützer.
Am gestrigen Dienstag hätten sie das erste Mal die Augen geöffnet. Daher sei man im Tierheim Vösendorf „vorsichtig optimistisch“ was die Überlebenschancen der Hundebabys angeht, sagt Pressesprecher Jonas Von Einem zu RTL.
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Tierschützer erstatten Anzeige - und appellieren an Tierhalter

Die Tierschützer haben bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Damit hoffen die Tierschützer, die Mutter der fünf Welpen ausfindig zu machen, damit diese ihre Welpen noch säugen und aufziehen kann. Denn die Kleinen benötigen ihre Mutter dringend. Welpen dürfen rein rechtlich gesehen erst nach acht Wochen von der Mutter getrennt werden.
Für den Fall, dass sich Tierhalter von ihrem Tier trennen müssen, appellieren die Tierschützer dringend: Tierhalter sollen ihre Schützlinge im Tierheim abgeben und sich beraten lassen, „damit wir sie besser versorgen können und ihre medizinische Vorgeschichte kennen. Wir stehen gerne auch für eine telefonische Beratung zur Verfügung und verurteilen niemanden. Tiere auszusetzen ist aber illegal und lebensgefährlich für die Tiere“, so Jonas von Einem. In Österreich droht Tierquälern eine Haftstrafe bis zu einem Jahr eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen. In Deutschland ist man sogar noch strenger. Hier ist eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren möglich.( psc)