Sein Schutzengel hat ganze Arbeit geleistetWie durch ein Wunder: Mann wird von S-Bahn überrollt und nicht schwer verletzt

Ein 47-jähriger Mann hatte in Dollern im Landkreis Stade vielleicht sogar mehr als einen Schutzengel. Denn er wurde am Bahnhof von einer S-Bahn überrollt und blieb so gut wie unverletzt.
Wie schwierig aber die Rettung des Mannes war, zeigen wir Ihnen im Video.

Der Mann lag unter der S-Bahn

Feuerwehrleute bei den Rettungsarbeiten in Dollern
Feuerwehrleute bei den Rettungsarbeiten in Dollern.
Polizei Stade

Am Donnerstagabend (18.03.) gegen 19.20 Uhr saß der 47-Jährige am Bahnhof, als die S-Bahn Richtung Hamburg einfuhr. Plötzlich stürzte der Mann ins Gleisbett. Warum, ist bisher unklar. Er sei vor der einfahrenden Bahn offenbar genau zwischen die Gleise gestürzt und von dem Zug "überrollt" worden, teilt die Polizei mit. „Hier hat tatsächlich jemand Glück im Unglück gehabt“, sagte Rainer Bohmbach von der Polizei Stade. Der Lokführer hatte den Unfall beobachtet und legte eine Vollbremsung hin. Allerdings kam die S-Bahn erst über dem Mann zum Stehen.

Schwierige Rettung

Die alarmierten Ortswehren aus Dollern und Horneburg rückten mit ca. 50 Feuerwehrleuten an der Einsatzstelle an und mussten zunächst die Oberleitung erden, bevor dann die schwierige Rettung unter dem Zug vorgenommen werden konnte. Dabei mussten sich die Feuerwehrleute unter der Bahn zu dem Verletzten vorrobben und konnten ihn schließlich zur Seite herausziehen. „Das ist ein Einsatz, den man wirklich nicht jeden Tag hat und auch nicht jeden Tag haben möchte. In diesem Fall sind wir froh, dass wir ihn mehr oder weniger unverletzt unter der Bahn herausbekommen haben“, sagte Michael Dehmlow von der Feuerwehr der Samtgemeinde Horneburg. Der 47-Jährige wurde nach der Erstversorgung durch den Stader Notarzt von der Besatzung eines Horneburger Rettungswagens ins Elbeklinikum eingeliefert.

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Bahnstrecke wurde gesperrt

Laut Polizei übernahm ein Notfallmanager der Bahn die Koordination der Maßnahmen der Bahn. Der Lokführer wurde so gegen einen Ersatz ausgetauscht und der Zug auf Schäden untersucht. Die Bahnstrecke zwischen Horneburg und Stade wurde für die Zeit der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen voll gesperrt, ein Busersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Fahrgäste in der S-Bahn blieben bei dem Vorfall unverletzt, sie konnten nach der Freigabe der Strecke mit dem Zug nach etwas über einer Stunde die Fahrt in Richtung Buxtehude fortsetzen.

Zeugen gesucht

Beamte der Horneburger Polizeistation und der Bahnpolizei übernahmen noch vor Ort die ersten Maßnahmen und die Unfallbearbeitung. Wie es zu dem Vorfall gekommen ist, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen, die von der Bundespolizei durchgeführt werden. Unter anderem soll der Mann zeitnah von den Beamten befragt werden. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang geben können, werden gebeten, sich bei der Horneburger Polizeistation unter der Rufnummer 04163-828950 zu melden.