Sauberes Wasser für alle!Wasserrucksack "Paul": Uni-Projekt wird in 90 Länder verteilt
Als wir 2009 das erste Mal über „Paul“ berichten, ist er noch ein Prototyp. Der Wasserrucksack von Franz-Bernd Frechen ist mittlerweile in 90 Länder verteilt und rettet damit ein kleines Stückchen Erde. Der Rucksack filtert nämlich verschmutztes Wasser und ermöglicht den Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Einfach zu bedienen und transportieren ist er auch noch. Wie sich der Wasserrucksack entwickelt hat und wie seine Zukunft aussieht – im Video!
3500 Rucksäcke weltweit
Mittlerweile wurden 3500 Wasserrucksäcke aus Kassel in Ländern wie Asien oder Afrika verteilt, um den Menschen dort einen Wasserzugang zu ermöglichen. Am Kasseler Buga-See machten wir damals den Praxistest: Nach nur wenigen Minuten filtert der Rucksack reines Wasser aus Schlamm. Das ist durch die verschiedenen Membranschichten möglich, die ganz ohne Chemie Bakterien, Viren und Schmutzpartikel filtern.
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Der Rucksack kam erstmals 2010 bei den Überschwemmungen in Pakistan zum Einsatz. Dort waren Millionen Menschen monatelang von sauberem Wasser abgeschnitten. 5000 Pauls wurden damals in die Katastrophen Gebiete geschickt und konnten durch ihr 25 Kilogramm Gewicht leicht auf dem Rücken oder in einem Fahrzeug transportiert werden. Außerdem ist die Betriebsanleitung mithilfe von Piktogrammen für jedes Land verständlich.

Pakistan war nur der Anfang
Pakistan sollte wohl erst der Anfang von einem großen Projekt sein, denn „Durch diese Pakistan-Überflutung gab es ein massives Anwachsen von Nachfrage. Mit anderen Worten, die ersten zehn, die wir an der Uni mit Studenten gebaut hatten, waren nicht genug und wir mussten sehen, dass wir weitere produzieren“, so der Erfinder und Professor Franz-Bernd Frechen.
Und das passiert seither in der Kasseler Werkstatt. 400 Rucksäcke wurden in diesem Jahr bereits produziert und belaufen sich auf 1200 Euro für Hilfsorganisationen und 300 Euro mehr für Privatpersonen. Der Wasserrucksack finanziert sich nur über den Verkauf und wird in Handarbeit montiert. Gewinn möchte Franz-Bernd Frechen mit seiner Erfindung nicht machen.

Rucksack Paul für die Ukraine
Frechen hofft, dass Paul noch viele Jahre besteht: „Ich bin schon Rentner, aber ich bin sicher, dass es mit Paul weiter gehen wird. Denn das Interesse ist einfach groß. Ärzte ohne Grenzen kaufen beispielsweise regelmäßig Pauls. Das wird in der Welt zukünftig immer noch nötig sein.“ Krisengebiete wird es leider immer wieder geben und auch für die Ukraine ist Paul startklar. (hdi/kmi)