Alkoholsyndrom häufig die UrsacheWas ist eigentlich eine Mikrozephalie?

Bei Mikrozephalie werden Babys mit zu kleinen Schädeln geboren, das Gehirn wächst nicht richtig. Die Folgen sind häufig Entwicklungsverzögerungen und geistige Beeinträchtigungen. Neben genetischen Ursachen können auch Infektionen wie Röteln oder Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft eine solche Schädelfehlbildung verursachen.
Das Krankheitsbild Mirkozephalie hat in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt. Viele der Kinder die während der Zikaepidemie in Brasilien geboren wurden, waren von Mikrozephalie betroffen. Doch eine Mikrozephalie, auch Kleinköpfigkeit genannt, kann viele Ursachen haben.
Was ist Mikrozephalie?
Bei einer Mikrozephalie kommen Babys mit einem zu kleinen Kopf auf die Welt. Grund ist meist eine Fehlentwicklung des Gehirns oder ein vorzeitiger Verschluss aller Schädelnähte beim Embryo. Vereinfacht gesagt: Das Gehirn des ungeborenen Kindes wächst nicht richtig und dadurch wächst auch der Kopf nicht mit.
Wie äußert sich die Fehlbildung?
Wie sich das Krankheitsbild äußert, hängt stark davon ab, was die Grunderkrankung ist – und welche Teile des Gehirns betroffen sind. Bei einer geringen Abweichung kann es durch das verkleinerte Gehirn zu einer Lernschwäche und leichten geistigen Einschränkungen kommen – einige Betroffene weisen auch gar keine Beschwerden auf. Meist ist aber mit geistigen und motorischen Einschränkungen zu rechnen. Viele Kinder sind hyperaktiv, schreien viel und haben Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Zehn Prozent leiden unter epileptischen Anfällen.
Die Gründe für diese Fehlentwicklung des Gehirns sind vielfältig: Sie reichen von genetischen Ursachen über den Einfluss giftiger Substanzen oder Infektionen bis zur Unterversorgung des Kindes in der Schwangerschaft.
Ursachen des Mikrozephalus
Infektionen:
Infektionen während der Schwangerschaft können zu einer Störung der kindlichen Gehirnentwicklung führen. So können Röteln-Viren, Toxoplasmose-Bakterien oder auch Herpes-Viren verantwortlich für eine Mikrozephalie sein. Rötelninfektionen während der Schwangerschaft können wirkungsvoll durch eine Rötelnschutzimpfung verhindert werden. Gegen Zytomegalie- und Toxoplasmose-Infektionen stehen keine Schutzimpfungen zur Verfügung.
Genetische Ursachen:
Zu den genetischen Ursachen zählt sowohl die Anlage zu kleinen Köpfen innerhalb der Familie wie auch genetische Syndrome wie zum Beispiel die Trisomie 21 (Down-Syndrom), das Angelman-Syndrom oder das Katzenschrei-Syndrom.
Giftige Substanzen/Strahlen:
Ein hoher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft führt bei Ungeboren häufig zu einem fetalen Alkoholsyndrom. Ein zu kleiner Kopf ist ein Teil der Erkrankung. Auch Kokain oder anderer Drogenkonsum in der Schwangerschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit für Mikrozephalie. Weitere Ursachen können Unfälle während der Schwangerschaft oder eine hohe Strahlendosis (etwa bei einer Krebs-Behandlung) sein.