Warum Schwangere Katzentoiletten meiden solltenToxoplasmose in der Schwangerschaft: Symptome und Übertragung

Eine im neunten Monat schwangere Frau zeigt ihren Bauch, aufgenommen im brandenburgischen Briesen am 22.09.2007. Foto: Patrick Pleul +++(c) dpa - Report+++
Toxoplasmose - jede schwangere Frau sollte sich damit auseinandersetzen.

Mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland infiziert sich im Laufe ihres Lebens, laut Bundesinstitut für Risikobewertung, mit dem Parasiten Toxoplasma gondii. Bei Schwangeren, die bisher nicht nicht an Toxoplasmose erkrankt waren , stellt der Erreger eine Gefahr für ihre ungeborenen Kinder dar, wie die Krankenkasse AOK warnt. Sie können aber in der Schwangerschaft auf bestimmte Dinge achten.

AOK-Arzt warnt vor Fehlgeburten

Der Endwirt, bevor der Erreger auf den Menschen übergeht, sind Katzen. "Die Parasiten können auf das ungeborene Kind übergehen und Missbildungen, Verkalkungen der Hirngefäße oder eine Entzündung der Netzhaut verursachen. Auch Fehlgeburten sind möglich", so Mediziner Thomas Ebel im ams-Ratgeber der AOK.

Mögliche Folgen: Geistige und körperliche Behinderungen

In der Medizin unter "Toxoplasma gondii" bekannt, ist die Toxoplasmose eine Infektion mit tierischen Erregern, den Toxoplasmen. Fast die Hälfte der Deutschen hat sich bereits schon einmal mit Toxoplasmose-Erregern infiziert und ist daher immun. In diesem Falle ist auch das Ungeborene geschützt. Meistens verläuft die Krankheit ohne, dass man sie bemerkt. Die grippeähnlichen Symptome sind leichtes Fieber, Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit und Muskel- und Gelenkschmerzen.

Für die Schwangere selbst ist die Toxoplasmose nicht gefährlich, das ungeborene Kind allerdings kann bei einer Erstinfektion der Mutter durch eine Toxoplasmose schwere Entwicklungsstörungen davontragen. Neben Fehlgeburten, können auch geistige und körperliche Behinderungen die Folge sein.

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Toxoplasmose – muss jetzt etwa die Katze weg?

Das liebste Haustier der Deutschen, die Katze, kann den für das Baby gefährlichen Erreger übertragen. Besonders bei freilaufenden Katzen ist eine Ansteckung mit Toxoplasmose möglich. Die Sporentierchen, die Toxoplasmen, sind in einer Art ständigem "Kreislauf" unterwegs, außerdem sehr anpassungsfähig und vermehren sich durchgehend. Als Wirte sind nahezu alle Säugetiere willkommen, die sie nach einer gewissen Zeit wieder ausscheiden, bevor die Erreger über Gräser in den nächsten Wirt gelangen. Katzen sind die einzigen "Endwirte" in diesem Kreislauf. Doch scheiden sie einen entwicklungsfähigen Nachkommen des eigentlichen Erregers, die sogenannten "Oozysten", aus.

Leider gibt es keine Impfung gegen Toxoplasmose für Katzen. Sinnvoll ist es, sich beim Frauenarzt auf Antikörper untersuchen zu lassen. Hat sich die Schwangere noch nicht infiziert, muss sie bei einigen Dingen Vorsicht walten lassen und daher zum Beispiel immer nach Kontakt mit dem Stubentiger sehr gründlich die Hände waschen. Auch sollten Katzen in dieser Zeit nur mit Fertigfutter aus der Dose gefüttert werden. Und das Reinigen des Katzenklos sollte während einer Schwangerschaft lieber von einem anderen übernommen werden.

Weitere Faktoren steigern das Infektionsrisiko

Um eine Ansteckung mit Toxoplasmose zu vermeiden, sollten Sie ebenfalls auf Rohes und nicht durchgebratenes Fleisch, zum Beispiel blutige Steaks, Roastbeef und Mett, verzichten. Rohe Schinken und Salami gehören in der Schwangerschaft bei Unsicherheit, ob man Antikörper gegen Toxoplasmose im Körper hat oder nicht, ebenfalls nicht auf den Speiseplan. Bei gegrilltem Fleisch sollten ganz besonders auf die Hygiene achten und alle Arbeitsflächen und zum Beispiel Holzlöffel sehr gründlich reinigen.

Auch Obst und Salat sollten sehr gründlich mit kaltem Wasser gewaschen werden. Wenn Sie gerne Ziegenmilch oder Produkte aus Ziegenmilch essen, sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass sie pasteurisiert sind.

Gartenerde kann auch Toxoplasmose-Erreger enthalten. Besonders, wenn es in der Nachbarschaft freilaufende Katzen gibt, sollten Sie fest schließende Gartenhandschuhe verwenden und die Hände nach getaner Arbeit gründlich waschen.

Kann man Toxoplasmose behandeln?

Steckt sich eine Schwangere dennoch an, kann das Risiko des Babys, zu erkranken, durch eine Behandlung mit Antibiotika gesenkt werden. Zur Vorbeugung schwerer Schäden am Knochenmark wird häufig Folinsäure verordnet. Bei einer konsequenten Behandlung während der Schwangerschaft, sind die Babys meist frei von Symptomen.