Akut, chronisch, allergisch oder altersbedingt

Warum läuft einem eigentlich die Nase?

Joggt man in der Kälte, fängt auch die Nase schon mal an zu laufen
Joggt man in der Kälte, fängt auch die Nase schon mal an zu laufen
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Egal, wo man gerade hinschaut oder hinhört, es scheint, als sei nahezu fast jeder um uns herum am schniefen. Krankenkassen melden Rekordwerte bei Fehltagen der Arbeitnehmer und vielleicht läuft sogar auch die eigene Nase und das Schnäuzen und Niesen will einfach kein Ende nehmen. Warum die Nase läuft, kann jedoch verschiedene Ursachen haben. Stecken Viren oder Bakterien dahinter, wird daraus meist ein richtig dicker Schnupfen. Es kann aber auch einfach mechanisch durch kalte oder warme Luft ausgelöst werden, die zu einer Weitung der Gefäße führt - oder rein nervlich durch Lichtreize oder scharfe Gewürze.

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Abwehrprogramm der Nasenschleimhaut-Drüsen

Die Nase ist eines der großen Eintrittsgebiete für Viren und Bakterien. Denn mit der Luft atmen wir eben auch Elemente ein, die in unserem Körper nichts verloren haben und die großen Schaden anrichten können. Damit das nicht so schnell der Fall ist, gibt es von Mutter Natur einen einfachen Trick: Damit die Schädlinge in unserem Körper Fuß fassen können, müssen Sie sich in der Regel erst einmal einnisten.

Lese-Tipp: Sorge nach dem Naseputzen? Bei welcher Schleimfarbe Sie sofort zum Arzt sollten!

Doch es gibt eine Schutzschicht. Im Falle der Nase sind das die Schleimhäute, die schwer zu durchdringen sind. „Um die Schleimhaut zu durchdringen, müssen die Viren jedoch ihre Form verändern", erklärt HNO-Arzt Prof. Dr. Önder Göktas. „Dadurch werden sie von der Schleimhaut als fremd erkannt. Die Schleimhaut ergreift Gegenmaßnahmen und bildet verstärkt Sekret. Der Schleim wird dick, die Gefäße weiten sich. Schnupfen und eine verstopfte Nase sind die Folge." In diesem Fall spricht man von einem akuten Schnupfen.

Beim Heuschnupfen reagiert das Immunsystem über

Bei einem allergischen Schnupfen wie dem Heuschnupfen handelt es sich im Prinzip um die gleiche Reaktion, nur dass das Immunsystem in diesem Fall allergisch, also überempfindlich reagiert. „Harmlose Stoffe werden als Eindringlinge erkannt", erklärt TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer. Beim Heuschnupfen reagiert der Körper auf Pollen und Samen eben wie auf Krankheitserreger.

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Chronisch, Fließschnupfen oder altersbedingt?

Wenn die Nasenschleimhaut dauernd gereizt und entzündet ist, dann spricht man in der Medizin von einem chronischen Schnupfen – und das hat oft Auswirkungen auf die angrenzenden Bereiche. Es kann dafür mehrere Ursachen geben. So auch beim sogenannten Fließschnupfen. „Man ist sich relativ unsicher, was die Ursache ist", erklärt HNO-Ärztin Dr. Maud-Bettina Hilka. Eine Arbeitshypothese in der Wissenschaft sei, dass es sich um eine Störung des vegetativen Nervensystem handele - sprich bestimmte Nervenreizungen die Ursache sind. Die andere, dass es sich um eine überhöhte Empfindlichkeit der Schleimhäute handele.

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Im Unterschied zur Allergie ist der Fließschnupfen nicht jahreszeitlich begrenzt und geht nicht mit gereizten Augen einher. Eine permanent laufende Nase kann bei älteren Menschen zum Dauerzustand werden. Grund dafür ist dann oft eine altersbedingt veränderte Nasenschleimhaut.

Quellen: Wissenschaft im Dialog; allergiecheck.de; Pharmazeutische Zeitung; MeinAllergiePortal

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