Florence K. überlebte den Angriff nur knapp
Ex-Frau angefahren und niedergestochen – Stalker muss 7 Jahre in den Knast
Er lauerte seiner Ex auf, wollte mit ihr reden. Als Florence K. (54) ihn abblitzen ließ, rastete Raymond K. (54) aus und stach zu – insgesamt elfmal. Sie überlebte den Angriff in der Gemeinde Wallerfangen (Saarland) nur knapp. Am Donnerstag hat das Landgericht Saarbrücken den 54-Jährigen wegen versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass er Florence K. töten wollte.
Florence K. und Raymond K. waren 36 Jahre verheiratet
Das Paar war seit 36 Jahren zusammen, hat zwei gemeinsame Kinder. Doch in den letzten Jahren hat sich ihr Mann verändert, wie Florence K. im RTL-Interview berichtet. Er wurde immer aggressiver. Im Juni 2020 trennte sie sich von ihm, weil sie für die Ehe keine Zukunft mehr sah. Es folgte die Scheidung.
Wallerfangen: Ex aus Eifersucht gestalkt

Statt des erhofften Schlussstrichs begann für Florence K. ein Albtraum: Aus Eifersucht verfolgte Raymond K. sie, hackte ihre Social-Media-Accounts. "Das ging über fast drei Monate so", erinnert sich die 54-Jährige. Ihr Ex-Mann sei ständig dort aufgetaucht, wo sie gerade war. "Egal ob Kinobesuch oder essen – er stand immer da und wartete auf mich."
Florence K. erst mit dem Auto angefahren und dann niedergestochen
Als Florence K. am Morgen des 19. Mai 2021 aus der Wohnung ihres neuen Freundes kam, lauerte ihr Ex ihr erneut auf. Sie weigerte sich, mit ihm zu sprechen – Raymond K. sah Rot: Er stieg in sein Auto und fuhr die 54-Jährige an. Sie wurde in ein Gebüsch geschleudert. "Als ich hochkrabbelte, stand er mit dem Auto neben mir, ist ausgestiegen und kam mit dem großen Messer auf mich zu. Er sagte: 'Ja, jetzt bist du kaputt'", erzählt sie.
Raymond K. stach zu. Er verletzte seine Ex-Frau im Gesicht, am Hals, am Oberkörper und an den Händen. Dann ließ er von ihr ab – offenbar nur, weil Zeugen schnell zur Hilfe geeilt waren. Der 54-Jährige gestand die Taten.
Die Staatsanwaltschaft hatte in den Plädoyers eine Freiheitsstrafe von neun Jahren gefordert, die Verteidigung drei Jahre und acht Monate. Raymond K. will in Revision gehen. (mca/bst)