Mobiler Toilettencontainer nervt Anwohner

Großer Ärger ums stille Örtchen: Nachbarschaft darf das eigene Klo nicht mehr benutzen

von Christo Tatje, Carolin Zyber und Sebastian Stöckmann

Was für eine besch… Situation: In Voerde (Nordrhein-Westfalen) dürfen Anwohner ihre eigene Toilette nicht mehr benutzen – und das schon seit Weihnachten. Weil der Abwasserkanal durch die Regenmassen überläuft, müssen sich die Nachbarn einen mobilen Toilettencontainer teilen. Viele sind schwer genervt.
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Kanalisation in Voerde durch starke Regenfälle überlastet

Während der Feiertage teilt die Stadt den Anwohnern mit, dass die Kanalisation durch die starken Regenfälle überlastet ist. Nicht nur Spülen und Abwaschen sind fortan unerwünscht: Auch auf das Duschen und den Toilettengang in den eigenen vier Wänden sollen die Voerder verzichten. Die Alternative zum heimischen Bad kommt bei manchem aber gar nicht gut an.

„Ich als Frau würde da niemals drauf gehen – nachts mitten hier auf der Straße“, sagt Anwohnerin Halime Bozaci. Dabei ist Solidarität derzeit oberstes Gebot. Denn wenn sich der eine Nachbar nicht an das Toilettenverbot hält, landen das Grundwasser und die Fäkalien im Keller des anderen.

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Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann hat für Wut der Anwohner Verständnis

Drei mobile Klowagen hat die Stadt aufgestellt, duschen sollen die Anwohner in der Turnhalle einer Grundschule. Erlaubt ist das aber nur von acht bis elf Uhr morgens oder von fünf bis acht am Abend.

Dass das an die Substanz geht, kann Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann nachvollziehen. „Das ist natürlich für keinen schön", sagt er. „Ich habe Verständnis, dass die Leute auch wütend sind, manchmal hilflos. Hier sind ja auch viele ältere Anwohner, die manchmal auch nicht wissen, wie sie reagieren sollen." Die Stadt wolle noch einmal „von Tür zu Tür gehen", um die Anwohner über die Situation aufzuklären.

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Heimische Toiletten wohl noch eine Woche lang nicht benutzbar

15 Stunden am Tag wird das Wasser aus der Kanalisation gepumpt, wahrscheinlich noch eine weitere Woche lang. Eine Belastung für die Anwohner, aber eine Alternative gibt es offenbar nicht. Denn nur wenn alle mitmachen, bleibt das eigene Zuhause sauber und der nachbarschaftliche Frieden gewahrt.