Virologe Hendrik Streeck:

Werden nicht um Kontaktbeschränkungen herumkommen

ARCHIV - 04.10.2021, Nordrhein-Westfalen, Bonn: Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, steht in einem Labor seines Institutes. (zu dpa "Streeck: Werden nicht um Kontaktbeschränkungen herumkommen") Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Virologe Hendrik Streeck zur aktuellen Corona-Lage.
ve sab, dpa, Rolf Vennenbernd

Die Rufe nach Kontaktbeschränkungen werden angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage immer lauter. Grünen-Chef Robert Habeck sprach bereits am Sonntag von „schmerzlichen Einschnitten“, die „regional nötig werden könnten“. Auch aus der Wissenschaft werden die Forderungen nach Kontakt-Regeln lauter, unter anderem vom Bonner Virologen Hendrik Streeck.
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Veranstaltungen nur durch strenge Auflagen

„Wir werden nicht darum herumkommen, dass wir in gewisser Weise wieder Kontaktbeschränkungen haben werden und dass man Großveranstaltungen in dieser Form vielleicht nicht mehr durchführen kann - oder wenn, dann nur unter strengen Auflagen“, sagte der Direktor des Virologie-Instituts der Universität Bonn.

Eine Möglichkeit sei die Durchführung von Veranstaltungen mit einem PCR-Test für Ungeimpfte und einen Antigen-Schnelltest für Geimpfte und Genesene.

„Alle Menschen sind Teil dieser Pandemie“

Bereits im Juni und Juli habe die Mehrheit der Experten gesagt, dass im Herbst hohe Fallzahlen zu erwarten seien. „Das war also mit Ansage.“ Viele hätten auch Vorschläge gemacht wie man sich darauf vorbereiten könne und welche Maßnahmen man in bestimmten Bereichen bräuchte. „Nur hat man das leider nicht umgesetzt.“

Streeck machte zudem deutlich, dass sich auch Geimpfte mit dem Coronavirus infizieren und es übertragen können. „Es ist in diesem Herbst und Winter trügerisch zu glauben, dass ein Geimpfter sich nicht infizieren kann und das Virus nicht an seine Großmutter weitergeben kann, die vielleicht noch keine Booster-Impfung bekommen hat.“

Der Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ sei noch nie richtig gewesen, auch wenn es am Anfang vielleicht so ausgesehen habe. „Alle Menschen sind Teil dieser Pandemie.“ (dpa/mor)

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