Aleksandr Perepelenko seit Wochen auf der FluchtVerurteilter Mörder sendet Grußbotschaft an die Justiz: „Alles Gute“

Er tanzt den Behörden auf der Nase rum!
Aleksandr Perepelenko – ein verurteilter Mörder – ist seit dem 30. Oktober auf der Flucht. Der Häftling ist bei einem bewachten Freigang entkommen. Seitdem meldet er sich regelmäßig über eine Kontaktperson an die Öffentlichkeit.
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Perepelenko meldet sich aus Versteck: „Ich bin immer noch in Haft - aber unter anderen Bedingungen“

Aleksandr Perepelenko
Aleksandr Perepelenko (43) sendet eine Videobotschaft aus seinem Versteck.
privat

Vier Minuten und 25 Sekunden – so lange geht das Video, das Perepelenko aus seinem Versteck sendet. Ein Ausschnitt des Videos ist RTL bereits bekannt gewesen, doch nun veröffentlicht seine Kontaktperson Oleg Jung, das gesamte Video. Der Deutsch-Kasache betitelt sich darin selbst als „keine Gefahr für den Staat“. Er sei aber der Meinung, dass der Rechtsstaat in seinem Fall „komplett versagt“ hätte.

Perepelenko wird 2012 zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt. Bei einem Freigang entkommt der Sträfling plötzlich. Seitdem fehlt von dem 43-Jährigen jede Spur.

In seiner Stellungnahme, die er in Jogginghose von einem Sofa aus vorliest, bedauert er, dass sein Verfahren nicht korrekt abgelaufen sei. „Der Rechtsweg ist kompliziert und es braucht neue Beweise, aber dass es alte Beweise gibt, interessiert keinen“, so Perepelenko.

Der 43-Jährige betont, dass er sich noch nicht in Freiheit befindet. „Ich bin immer noch in Haft, aber unter anderen Sicherheitsbedingungen.“ In einem ersten RTL-Gespräch mit seiner Kontaktperson Oleg Jung hat Perepelenko bereits offen thematisiert, dass er unzufrieden mit den Haftbedingungen sei.

Perepelenko meldet sich per Anruf bei RTL

Rückblick: Nach dem ersten Kontakt meldet sich der flüchtige Verurteile bei RTL persönlich. Ein Anruf einer italienischen Nummer. Die Verbindung bricht ab, doch der Anrufer meldet sich erneut. Diesmal dauert das Gespräch mit Aleksandr Perepelenko dann tatsächlich 14 Minuten lang – wenn er es denn wirklich war. Der Mann am Telefon wirkt klar und aufgeräumt. Er war überzeugt von seinen Aussagen, er war überzeugt von seiner Unschuld und hatte auch keine wirren Gedankengänge. 100 Prozent sicher ist es nicht, dass Perepelenko am anderen Ende der Leitung sitzt. Aber RTL ist aus mehreren Videos die Stimme des Mörders bekannt.

In Bezug auf das Telefonat werde „geprüft, ob der Anrufer tatsächlich Aleksandr Perepelenko ist. Der Inhalt des Gesprächs ist der Polizei noch nicht bekannt. Sollten sich hieraus neue Hinweise ergeben, werden diese in die Fahndung mit einbezogen.“

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Aleksandr Perepelenko verabschiedet sich mit einem Gruß

Am Ende seines vierminütigen Videos meldet sich der 43-Jährige mit den Worten: „Hiermit grüße ich alle. Alles Gute, hochachtungsvoll Aleksandr Perepelenko“. Der gesuchte Mörder möchte weiterhin die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, denn er sei zu Unrecht verurteilt worden. Mit einer Pressekonferenz in Berlin wolle er das beweisen. Diese kam allerdings noch nicht zustande. (amp)

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